DEG wird zur Schießbude der Liga
Auch in Straubing verliert das Team von Jeff Tomlinson nach haarsträubenden Abwehrfehlern 4:7.
Düsseldorf. Der freie Fall der DEG geht ungebremst weiter. Nach dem 4:7 gegen die Iserlohn Roosters am Freitag verlor die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson am Sonntagnachmittag mit dem gleichen Resultat auch bei den Straubing Tigers (1:4, 1:1, 2:2) und bleibt damit weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz. Einmal mehr legten die Düsseldorfer auch in Niederbayern wieder ein haarsträubendes Abwehrverhalten an den Tag. Den Gastgebern wurde das Toreschießen vor 4414 Zuschauern unfassbar leicht gemacht. Attraktiv sollte das System des neuen Trainers sein. Attraktiv ist es auch. Allerdings nur für den Gegner.
Ist das System "Tomlinson" damit nun bereits gescheitert? "Das glaube ich nicht, aber wir haben in jedem Fall noch sehr viel Arbeit vor uns", sagte Tomlinson, und Kapitän Daniel Kreutzer ergänzte: "Natürlich wird das System jetzt von außen hinterfragt. Allerdings wäre es falsch, schon nach elf Spielen alles über den Haufen zu werfen."
Vor sieben Tagen wurde in Ingolstadt gewonnen, doch statt der erhofften Trendwende mutiert die DEG zur Schießbude der Liga. "Wir machen zu viele individuelle Fehler. Wir müssen lernen, cleverer zu werden", sagte Kreutzer, der mit seinem 1:0 in der 5. Minute die Weichen eigentlich in die richtige Richtung gestellt hatte.
Doch was nach vorne über weite Strecken der Begegnung durchaus gefällig anzusehen war, wurde nach hinten erneut brutal zunichte gemacht. Vor allem durch ein viel zu langsames Umschalten. "Wir dürfen nicht für eine Sekunde einschlafen", sagte Tomlinson, der schockiert zur Kenntnis nehmen musste, dass es bereits zum sechsten Mal bei Überzahl im eigenen Kasten klingelte.
"Dafür ist nicht das System, sondern jeder einzelne Spieler verantwortlich", sagte Manager Lance Nethery und nahm Trainer Tomlinson aus der Schusslinie. In die geriet an seiner Stelle vor allem Rob Collins. Der auf dem Gehaltszettel ganz oben angesiedelte Stürmer spielte wie ein Anfänger und wurde von Tomlinson im letzten Drittel nicht mehr eingesetzt.
Da war das Kind freilich schon lange in den Brunnen gefallen. Straubing genügten im ersten Abschnitt ganze zehn Minuten, um durch Tore von Hahn, Mapletoft, Röthke und Meloche ein 4:1 heraus zu schießen, was dann clever verwaltet wurde. Wie schon gegen Iserlohn verschlief die DEG den Start. "Wir geraten einfach zu schnell ins Hintertreffen, und das nagt dann natürlich an der Moral", sagte Teamleiter Walter Köberle.
Positiv zu vermerken ist, dass die DEG nie aufhört zu kämpfen. "Schließlich sind wir noch auf 4:6 heran gekommen", sagte Daniel Kreutzer, der aber auch weiß, dass langsam Punkte geholt werden müssen. Egal mit welchem System.