DEG muss zum Topfavoriten

Läuft es ganz bitter, gibt es dieses Wochenende keine Punkte. Gestern war spielfrei, Sonntag geht zum EHC München.

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Düsseldorf. Manchmal sind es ja die kleinen Dinge, die zeigen, dass sich das große Ganze verändert hat. Christof Kreutzer erlebt die Konsequenzen des Aufschwungs der von ihm trainierten Düsseldorfer EG dieser Tage vor allem am Telefon. Denn obwohl er und sein Assistent Tobias Abstreiter mit dem aktuellen Kampf um die Play-off-Plätze der Deutschen Eishockey Liga eigentlich genug zu tun hätten, geht es auch bereits darum, den Kader für die nächste Saison zu planen.

Entsprechend viele Spielerberater hat Kreutzer gerade an der Strippe. Auch solche, die in den vergangenen beiden Jahren einen großen Bogen um die DEG gemacht hatten. „Jetzt rufen sie wieder an und fragen, ob es bei der DEG einen Platz für einen ihrer Spieler gibt“, sagt Kreutzer nicht ohne Genugtuung. Konkret sei aber noch nichts.

Diese Woche hatte der Trainer und Manager in Personalunion sogar noch mehr Zeit, sich um den Kader der nächsten Saison zu kümmern. Schließlich hatte die DEG gestern spielfrei. Was vor allem den drei nach dem Derby in Köln Angeschlagenen (Stephan Daschner, Bernard Ebner und Ken Andre Olimb) zugute kam. Gleichzeitig hatten die direkten Konkurrenten, die in den vergangenen Wochen ein paar Spiele zurück waren, aber die Chance, weiter zu punkten, während die DEG zum Zugucken verdammt war.

Läuft es ganz bitter, gehen die Düsseldorfer dieses Wochenende sogar komplett leer aus. Sonntag (16.30 Uhr) müssen die Rot-Gelben zum EHC München. Und obwohl das vom Brause-Imperium Red Bull großzügig alimentierte Team zuletzt gegen die anderen Spitzenmannschaften aus Mannheim und Hamburg verlor, ist es immer noch Zweiter. Geht es nach Kreutzer, sind die Münchener nach wie vor Favorit auf den Titel. „Das ist eine Topmannschaft, die immer hohes Tempo geht“, sagt Kreutzer.

Zu sehen war das bereits beim Auftritt des EHC Mitte November in Düsseldorf. Durch ihr aggressives Forechecking schnürten die Gäste die DEG phasenweise regelrecht ein. Die Düsseldorfer hatten Mühe, den Puck überhaupt in die neutrale Zone zu bekommen. Und das bei Fünf-gegen-Fünf. Sitzt ein Spieler auf der Strafbank, wird es noch schwerer. „Über- und Unterzahl sind bei denen brutalst gut“, sagt Abstreiter mit Blick auf das zweitbeste Power Play (21,9 Prozent) und das beste Penalty Killing (89,1) der DEL.

Trotzdem stimmt die 1:2-Niederlage nach Verlängerung die Trainer auch optimistisch. „Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können.“ Das haben mittlerweile sogar die Spielerberater erkannt.