Düsseldorfer EG DEG: Schocktherapie, Teil vier
Am Freitag treten die Rot-Gelben beim Meister aus Mannheim an. Und damit schon wieder bei einem Team, gegen das zuletzt kaum etwas klappte.
Düsseldorf. Für die Düsseldorfer EG gleicht der September einer Art Dauer-Schocktherapie. An vier der ersten fünf Gegner haben die Rot-Gelben nicht gerade gute Erinnerungen. Zum Auftakt ging es nach Wolfsburg, wo es im Vorjahr ein 0:7 gab. Das zweite Auswärtsspiel führte nach Iserlohn, wo es seit Jahren nichts zu lachen gibt. Dann kam Krefeld, gegen das es bis zum 3:1 am Sonntag acht Heimniederlagen in Serie gab. Und am Freitag (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) geht es zu den Adler Mannheim. Die sind nicht nur Deutscher Meister, sondern feierten zuletzt fünf Siege bei sechs Heimspielen gegen die DEG.
Aktuell sehen die Adler aber nicht aus, als wollten sie der Rolle als Topfavorit der Deutschen Eishockey Liga gerecht werden. Nach den emotionalen Play-off-Tagen im April sind sie längst nicht wieder auf Betriebstemperatur. Sechs Punkte, Tabellenplatz sieben, heißt die Realität. Zudem gab es vor Wochenfrist ein krachendes 2:6 zu Hause gegen Kellerkind Augsburg.
Das als Vorteil zu sehen, ist aber nicht die Sache der DEG: „Die hatten vielleicht nicht ihren Traumstart, aber jeder kennt den Kader der Mannheimer, die sind von der vierten bis zu ersten Reihe gut bestückt“, sagt Verteidiger Stephan Daschner. „Bei deren Breite und Qualität ist das eine reine Einstellungssache. Gegen Augsburg ist das jetzt passiert, aber uns werden sie nicht unterschätzen“, warnt auch Trainer Christof Kreutzer und sieht sich durch das 4:0 der Mannheimer zwei Tage später beim Vizemeister Ingolstadt bestätigt.
Bange macht sich Kreutzer trotzdem nicht. Schließlich hatte sein Team am Dienstag in der Champions League gegen Kärpät Oulu eine ideale Vorbereitung. Und auch wenn der finnische Meister letztlich 2:0 gewann, „können wir erhobenen Hauptes auf das Spiel zurückblicken. Wir können froh sein, auf so einem hohen Niveau gespielt zu haben“, sagt Kreutzer und hofft, dass sein Team dieses Mal die Strafbank meidet. Zwar sei das mit Blick auf die hin und wieder inkonsequente Linie der Schiedsrichter nicht immer einfach, „wir haben aber zu viele Strafzeiten bekommen, die zu vermeiden sind“.
Das gilt besonders für Tim Conboy, der bereits zwölf Strafminuten bekam, sechs davon wegen unnötiger Härte. Und wie wichtig es ist, die Strafbank zu meiden, zeigen die Zahlen: In den beiden Siegen gegen Hamburg und Krefeld hatten die Gegner insgesamt nur fünf Powerplays. Bei den Niederlagen in Wolfsburg und Iserlohn waren es 16. Zwar fielen dabei nur zwei Tore. Nach den vielen Minuten in (teilweise doppelter) Unterzahl fehlte aber phasenweise die Kraft bei Fünf-gegen-Fünf.
Das muss laut Daschner von Beginn an anders laufen: „Das erste Drittel in Mannheim ist immer schwierig, da muss man ihnen in den ersten zehn Minuten den Schneid abkaufen.“ Es ginge darum, „irgendwie mit 0:0 in die erste Pause zu gehen und sich die Chance auf den Sieg zu bewahren.“