DEG DEG scheitert an Oulus überragendem Torwart
Die Düsseldorfer stehen in der Eishockey-Champions-League vor dem Aus. Das Hinspiel in der Runde der letzten 32 gegen den finnischen Meister verlieren sie 0:2.
Düsseldorf. Die ganz große Zeit des finnischen Eishockeys mag zu Ende sein, seitdem Legenden wie Teemu Selänne und Saku Koivu ihre Karrieren beendet haben. Wenn es aber eine Position gibt, auf der die Finnen nach wie vor weltweit führend sind, ist das die des Torhüters. Allein in der nordamerikanischen Eliteliga NHL spielen derzeit neun Goalies, die ihr Handwerk in Finnland gelernt haben.
Einer, der bald dazukommen könnte, war am Dienstag im Rather Dome zu bestaunen. Sami Aittokallio heißt der 23-Jährige, der bereits zwei NHL-Spiele für die Colorado Avalanche absolviert hat und als eines der größten Talente des Landes gilt. Trotzdem schickte ihn das Team aus Denver vor der aktuellen Saison noch mal für zwei Jahre in seine Heimat, wo er sich dem Meister Kärpät Oulu angeschlossen hat.
Der war am Dienstagabend Gegner der DEG in der Runde der letzten 32 der Champions League und machte deutlich, warum er als einer der ganz heißen Kandidaten auf den Europapokal-Sieg gilt. 2:0 (1:0/1:0/0:0) hieß es am Ende für die Finnen, die damit im vierten ihrer bisherigen fünf Spiele ohne Gegentor blieben.
Zu verdanken hatten sie das vor allem ihrem Star-Torhüter Aittokallio, der sämtliche 23 Schüsse hielt und damit weiter der mit Abstand beste Goalie des kompletten Wettbewerbs ist. Dabei waren die wenigsten Paraden richtig spektakulär, das meiste machte Aittokallio durch sein überragendes Stellungsspiel. Zudem ließ er so gut wie keine Scheibe abprallen. "Unser Torwart war unglaublich", fand auch Oulus Trainer Lauri Marjamäki, der insgesamt aber nicht zufrieden war mit dem Spiel seiner Mannschaft.
Die war defensiv zwar extrem abgeklärt und verstand es immer wieder, geschickt das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Zudem leisteten sich die Gäste aus dem Norden Finnlands so gut wie keine Fehler. Offensiv tat der finnische Meister aber nicht mehr als nötig. "Ich hätte sie stärker erwartet", sagte auch DEG-Verteidiger Stephan Daschner, dessen Team von Beginn an keinen großen Klassenunterschied erkennen ließ und munter mitspielte.
Trotzdem hatten wohl die meisten der 5431 Zuschauer eher selten das Gefühl, die DEG könne ein Tor erzielen. Zu abgeklärt agierten die Finnen. "Und wenn wir doch durchgekommen sind, war ihr Torwart da", sagte DEG-Coach Christof Kreutzer, dessen Team sich "nur zwei Fehler geleistet" habe. Aber diese beiden reichten Oulu, um zwei Tore zu erzielen: Sebastian Aho nutzte einen Stellungsfehler von Tim Conboy zum 1:0 kurz vor Ende des ersten Drittels. Direkt nach Wiederbeginn traf Esa Pirnes in Überzahl zum 2:0. Zwar kämpfte sich die DEG heran und drückte im letzten Drittel vehement auf den Anschluss, Aittokallio war aber nicht mehr zu überwinden.