Düsseldorfer EG DEL-Chef Tripcke: DEG braucht Unterstützung aus Wirtschaft
Eishockey-Einblicke bei Diskussionsrunde in Düsseldorf.
Düsseldorf. Die Finalserie in der Deutschen Eishockey Liga läuft in diesen Tagen zwischen Wolfsburg und München. Aber Gernot Tripcke, Chef der DEL, denkt schon jetzt darüber hinaus. Zumindest tat er das am Montagabend bei einer Diskussionsrunde im Düsseldorfer Dome mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel und Eishockey-Legende Erich Kühnhackl vor Gästen aus Sport Wirtschaft und Gesellschaft. Tenor: Eishockey ist auf einem guten Weg, hat es aber schwer, ansehnliche Zuwachsraten und internationale Erfolge zu erzielen. „Wir müssen bei der Jugendarbeit ansetzen“, empfahl Kühnhackl.
Soll heißen: Mehr Geld, mehr Eis, mehr Hallen — und Förderung für Ausrüstung, die teurer sei als „beim Golf“, wie Tripcke anmerkte. Eine Zahl des DEL-Geschäftsführers mit Vertrag bis 2018 und Sitz in Neuss: Aus 200 Jugendspielern müssten zwanzig Profis entstehen und zwei Nationalspieler. Auch wegen dieser niedrigen Nachwuchszahlen kämpft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft stets international um Anschluss.
So wie die DEG um die Spitzenränge in der DEL. Und um Sponsoren. Tripcke meinte, man müsse den „Gesellschaftern in Düsseldorf dankbar sein“, auf Dauer reiche das aber nicht. „Die Zuschauer kommen, aber machen in der Regel die Hälfte aus. Es braucht jetzt Unterstützung aus der Wirtschaft“, sagte Tripcke und empfahl: „Es gibt eine regionale Verantwortung und genug Konzerne, die das hinkriegen sollten. Aber in den Dax-Konzernen sitzen nicht unbedingt immer Düsseldorfer, deren Herz an der DEG hängt.“
Auch Geisel appellierte an die DEG-Macher, sie müssten „größere Sponsoren für ein mittelfristiges Engagement gewinnen“. Ein neuer TV-Vertrag mit der Telekom und Eiszeit bei „Sport 1“ soll helfen. In erster Linie, so Tripcke, werde Eishockey aber „immer eine regionale Herzensangelegenheit bleiben“.
Dass Erich Kühnhackl den Auf- und Abstieg als Heilmittel entdeckt hat, kann Tripcke kaum nachvollziehen. „Wichtig ist, fünf, sechs Vereine zu haben, die ernsthaft mitspielen können.“ Dann soll in der übernächsten Saison mit Abstieg des Tabellenletzten nach der Hauptrunde gespielt werden. Bislang käme als Aufsteiger mit Bremerhaven eigentlich nur ein einziger Club in Frage. Und: „Hätten wir die Abstiegsregelung schon, wäre die DEG abgestiegen und pleite, und die zehn jungen Spieler, mit der sie sich heute schmücken kann, hätten keine Sekunde gespielt.“