Der Kapitän bleibt an Bord
Daniel Kreutzer hat seinen Vertrag bei der Düsseldorfer EG bis 2013 verlängert und setzt damit das Personalkarussell in Gang.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG ist Deutscher Eishockey-Meister! Diese Meldung wäre wahrscheinlich die einzige, die beim Anhang der Rot-Gelben für noch mehr Jubel sorgen würde, als die Nachricht, die am Mittwochmittag von der DEG vermeldet wurde. Urgestein, Kapitän und Publikumsliebling Daniel Kreutzer hat seine Unterschrift unter einen neuen Drei-Jahres-Vertrag gesetzt und bleibt dem Klub aus seiner Heimatstadt Düsseldorf damit bis 2013 treu.
"Das ist eine gute Nachricht für den Verein, die Fans und auch die Sponsoren", sagte DEG-Manager Lance Nethery, der dem 30-Jährigen ein Kompliment machte. "Es waren richtig faire Verhandlungen. Daniel hat gewusst, dass die Situation nicht mehr die gleiche ist, wie bei früheren Vertragsgesprächen."
Was der Manager meint, sind natürlich die finanziellen Aspekte des neuen Kontraktes. Die DEG muss sparen und Kreutzer damit Abstriche machen. Dass dieser aber eben doch eine Ausnahmestellung im Klub hat, zeigt das Entgegenkommen der Vereinsführung. "Eigentlich sollte der neue Vertrag nur bis 2012 laufen", sagt Kreutzer.
Ein Jahr mehr wurde nachverhandelt, und dann ging am Montag Abend alles ganz unspektakulär per Telefon über die Bühne. "Ein Rentenvertrag ist das natürlich noch nicht, aber es geht schon in die Richtung, die ich mir vorstelle", sagte Kreutzer mit seinem Töchterchen Fee auf dem Arm.
Die Richtung ist klar, nämlich die, dass Kreutzer bis zum Karriereende bei der DEG bleibt. Wie auf Bestellung beginnt bei diesem Satz sein Töchterchen fröhlich zu singen. Papas Entscheidung wird von der Familie freudig begrüßt. Bei seiner Entscheidung hat Kreutzer auch ihretwegen Weitblick bewiesen. "Es sieht doch in allen Vereinen nicht mehr rosig aus. Jeder Spieler muss bei seinem Gehalt Abstriche machen. Entweder er akzeptiert dies, oder er muss gehen."
Ein Satz, der auch von Manager Lance Nethery stammen könnte. Der erhofft sich von Kreutzers Entscheidung eine Signalwirkung für die weiteren noch anstehenden Vertragsgespräche, kann aber nun zumindest deutlich besser planen. "Daniels Unterschrift ist ein wichtiger Schritt gewesen.
Mit ihm wollte ich erst Klarheit haben, bevor ich mich mit anderen Spielern an den Tisch setze. Schließlich müssen wir unseren Etat reduzieren, wollen aber dennoch ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine stellen. Auch wenn wir wohl den einen oder anderen Spieler ersetzen müssen", sagte Nethery.
Was nicht für Rob Collins, Adam Courchaine, Jason Holland, Evan Kaufmann, Mark Murphy und Patrick Reimer gilt. Das Sextett hat bis 2011 gültige Arbeitspapiere. Dies strebt Nethery auch bei Torhüter Jean-Sebastien Aubin an, ist sich bevorstehenden zähen Verhandlungen aber bewusst.
"Das wird nicht einfach. Wir haben weniger Geld zur Verfügung und können nicht jeden auf seinem Preisniveau halten. Trotzdem hoffe ich, dass es vielleicht schon bald eine weitere gute Nachricht gibt."
Nethery begründet seine Hoffnung damit, dass wohl nur Berlin und Mannheim in der Lage sind, besser zu zahlen. Beide Vereine haben aber ihre Torhüterposition mit Rob Zepp sowie Fredrick Brathwaite über die Saison hinaus besetzt. "Gefährlich könnte uns wohl nur ein russischer Klub werden." Bei Daniel Kreutzer besteht diese Gefahr nicht mehr. Mit ihm können die Fans nun auf die schönste aller Meldungen warten: Die DEG ist Meister!