DEG-Stürmer sind in Torlaune
Das Team von Trainer Harold Kreis düpiert Meister Berlin.
Berlin. Eishockey paradox. Die Düsseldorfer EG siegte am Freitagabend vor 14.200 Zuschauern bei den Eisbären Berlin nach einem völlig verrückten Spiel mit 7:3 (1:1, 3:0, 3:2) und konnte ihr Glück kaum fassen. Während die Gastgeber Chance um Chance vergaben, war bei der DEG fast jeder Schuss ein Treffer. Eine unglaubliche Effizienz, mit der endlich mal wieder in der Hauptstadt gewonnen werden konnte.
"Hey, wir wollen die Eisbären sehn"... Auch am Freitag erklang vor dem Spiel des amtierenden Deutschen Eishockey-Meisters aus Berlin wieder das Stimmungslied der "Puhdys". Im Jahre 1998 schrieben die Ostrocker den Song für die Kufenflitzer aus dem Stadtteil Hohenschönhausen und natürlich hat die Hymne auch den Umzug vom "Wellblechpalast" in die moderne Arena am Ostbahnhof überlebt.
Am Freitag aber wurde der Hit besonders gewürdigt, denn schließlich galt es den "Puhdys" zum 40-jährigen Bandjubiläum zu gratulieren. Als die nun Mittsechziger am 19. November 1969 ihr erstes Konzert gaben, da war noch kein einziger Spieler des aktuellen DEG-Kaders geboren. Dennoch mögen sie das Lied der Altrocker nicht, erinnert es doch immer wieder schmerzlich an die beiden Finalniederlagen von 2006 und 2009.
Und auch diesmal begann die Partie für die Gäste denkbar ungünstig. Zunächst vergab Collins in der 6. Minute einen Penalty, nachdem Braun den frei vor Berlins Schlussmann Zepp aufgetauchten Reimer gelegt hatte. Nur zwei Minuten später kassierten die Düsseldorfer in Überzahl das 0:1. Felski tauchte alleine vor DEG-Torhüter Aubin auf und verwandelte eiskalt.
Kurz darauf musste das Spiel für rund eine halbe Stunde unterbrochen werden, weil eine Plexiglasscheibe geborsten war. Die unfreiwillige Pause bekam den Berlinern deutlich besser. Mehrmals waren sie dem zweiten Tor nahe. Doch mit dem einzigen Schuss vor Drittelende gelang der DEG aus dem absoluten Nichts der Ausgleich, als Reid ein Zuspiel von Courchaine volley verwandelte.
Collins gelang nur 26 Sekunden nach Wiederbeginn sogar das 2:1. Die Berliner reagierten mit Angriffswellen und wurden in schöner Regelmäßigkeit ausgekontert. Am Ende waren alle Fesseln gelöst und auch der Puhdys-Song erträglich.