Der Motor der Düsseldorfer EG stottert noch
Kleine Übel, große Wirkung. Am Wochenende sah Trainer Jeff Tomlinson, wo es hakt.
Düsseldorf. Kein Sieg, aber irgendwie auch nicht richtig verloren — es ist nicht einfach, das Auftaktwochenende der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einzuordnen. Zweimal stand es nach der regulären Spielzeit unentschieden und zweimal gab es dafür jeweils einen Punkt. Aber in beiden Fällen ging der Extrazähler dann an den Gegner, wobei diese völlig unterschiedlich einzuschätzen sind.
Während Augsburg wohl eher zu den Teams gehört, die um die Qualifikation für die Play-offs bangen müssen, gilt Titelverteidiger Berlin erneut als heißester Meisterschafts-Kandidat. „Ich bin natürlich nicht glücklich, dass wir nur zwei der sechs möglichen Punkte geholt haben. Wir müssen damit zufrieden sein, zumal wir uns sicherlich noch steigern werden“, sagte Trainer Jeff Tomlinson.
Potenzial zur Steigerung gibt es auf vielen Ebenen. In Augsburg hätte die DEG das Spiel schon nach zehn Minuten zu ihren Gunsten entschieden haben können, ging mit ihren Chancen aber viel zu unkonzentriert um.
Gegen Berlin haderte Tomlinson dann vor allem mit dem Überzahlspiel seiner Mannschaft. „Wir waren in der Verlängerung mit einem Mann mehr auf dem Eis. In dieser Konstellation musst du ein derart enges Match auf jeden Fall für dich entscheiden“, sagte der 41-Jährige.
Solche knappen Spiele wird es in dieser recht ausgeglichenen Liga sehr häufig geben und daher muss auch die Konzentration von jedem einzelnen Akteur hochgehalten werden. Derek Dinger ist dies gegen Berlin nicht gelungen.
In der Verlängerung traf der Verteidiger gleich zwei falsche Entscheidungen binnen weniger Sekunden, die zum entscheidenden Gegentor führten. „Das hätte besser laufen können. Nun fehlt uns schon der zweite Punkt“, sagte Dinger, den der Hinweis, gegen den Meister mitgehalten zu haben, nicht trösten konnte. „Es ist nicht unser Anspruch, nur mitzuhalten, wir wollen auch gegen Berlin gewinnen.“
Trotz des Fauxpas von Derek Dinger baut Tomlinson seine Abwehr für das Spiel am Freitag gegen München nicht um. „Natürlich muss Derek da die Nerven behalten. Aber insgesamt hat er ja ordentlich gespielt. Erst, wenn er aus dem Fehler nicht lernt, denke ich über Änderungen nach.“