Die DEG-Asse stehen vor dem Absprung
20 Spielerverträge laufen nach der Saison aus. Ridderwall ist besonders begehrt. Goepfert könnte deutschen Pass bekommen.
Elf Spiele liegen noch vor der Düsseldorfer EG, dann endet die Saison in der Deutschen Eishockey Liga für den Traditions- club, die Qualifikation für die Play-offs ist höchstens theoretisch noch zu erreichen. Momentan ist offen, wohin der Weg führt. Fest steht aber, dass alle 20 Spieler-Verträge zum Saisonende auslaufen, der DEG droht der Ausverkauf. Wie schon nach der vergangenen Spielzeit, als sich 17 Profis neue Arbeitgeber suchen mussten.
„Ich mache mir schon Gedanken über die Zukunft. Ich würde gerne in Düsseldorf bleiben, aber es ist noch nicht klar, wie und ob es bei der DEG weitergeht“, sagt Bernhard Ebner. „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, aber irgendwann wird der Tag kommen.“ Der 22-jährige Verteidiger ist eine der großen Entdeckungen der Saison. Aus der zweitklassigen Bundesliga aus Kaufbeuren in die DEL gewechselt, gehört Ebner mittlerweile zum erweiterten Kader der Nationalmannschaft.
DEG-Manager Walter Köberle sind derzeit die Hände gebunden. „Wir können den Spielern höchstens unverbindliche Angebote machen, die dann für die DEL gelten würden“, sagt der 64-Jährige. Die junge Mannschaft droht auseinander zu fallen, die Scouts anderer Clubs sehen sich schon länger bei den DEG-Heimspielen um.
Ein Profi steht besonders im Visier der DEL-Vereine: Calle Ridderwall. Der 24-jährige Schwede hat sich zu einem Top-Spieler der Liga gemausert. Mit 16 Toren und 23 Assists liegt Ridderwall auf Rang acht der DEL-Scorerwertung. Der Schwede besticht in seinem ersten Jahr in Deutschland durch Kaltschnäuzigkeit und Spielwitz. Die Kölner Haie sollen ein heißer Kandidat sein. „Es wäre echt toll, wenn die DEG einen großen Sponsor finden würde. Ich spiele sehr gerne in Düsseldorf und würde gerne hier bleiben“, sagt Ridderwall, der mit Travis Turnbull (10 Tore/23 Assists) und Justin Bostrom (12/16) die Top-Reihe der DEG bildet.
Absoluter Rückhalt im Düsseldorfer Team ist Torhüter Bobby Goepfert. Der 29-jährige Amerikaner könnte noch interessanter werden, denn seine Großeltern kommen aus Deutschland. „Ein deutscher Pass für Bobby wäre eine Option für kommende Saison“, sagt Manager Walter Köberle. Ob Goepfert, der in Düsseldorf Publikumsliebling ist, dann noch bei der DEG zwischen den Pfosten steht, ist fraglich, ebenso wie die Zukunft aller Spieler im Kader.