Die DEG macht jetzt ernst
Der 3:1-Sieg der Düsseldorfer Freitag in Ingolstadt ist der dritte Erfolg in Serie.
Ingolstadt. Die Düsseldorfer EG eilt plötzlich von Sieg zu Sieg. Das Team von Trainer Christian Brittig gewann Freitag vor 4815 Zuschauern beim ERC Ingolstadt mit 3:1 (0:1/2:0/1:0) und feierte damit den dritten Erfolg in Serie. Und dass, obwohl Verteidiger Bernhard Ebner in der 47. Minute wegen eines harten Checks des Eises verwiesen wurde.
Unruhe und Ungereimtheiten hinter den Kulissen gibt es in diesen Tagen bei vielen Clubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Nicht nur bei der DEG finden Grabenkämpfe statt, auch beim gestrigen Gegner ERC Ingolstadt brodelt es gewaltig. Am Mittwoch nahm Manager Jim Boni seinen Hut, nachdem es zwischen ihm und dem Beirat Dissonanzen gegeben hatte.
Dem 50-Jährigen wird vorgeworfen, die Spieler mit zu langen und zu hoch dotierten Verträgen ausgestattet zu haben. Boni kam einem Rauswurf zuvor, legte seinen Abgang aber just auf den 50. Geburtstag des Vereins, was wiederum die Ingolstädter Fans auf die Palme brachte.
Dass der streitbare Boni nun im Sommer neuer Sportdirektor bei der DEG werden könnte, dürfte auszuschließen sein. Wesentlich vorstellbarer ist da schon, dass Niklas Sundblad (41) als Trainer kommt. Zu oft enttäuschte der hoch gehandelte ERC bislang. Und sollte nicht mindestens das Halbfinale erreicht werden, droht der Schleudersitz Nr.1 in der Liga mal wieder aktiv zu werden. In diesem Falle könnte es den Schweden dann durchaus zurück ins Rheinland ziehen, wo er für die DEG (2000/01), Köln (01-03) sowie den EV Duisburg (04-06) spielte und bei den Kölner Haien (2009 bis 2013) als Assistenztrainer arbeitete.
Noch aber steht Sundblad hinter der Ingolstädter Bande und seine Spieler taten zunächst einiges, um den Arbeitsplatz ihres Chefs zu erhalten. Stefan Ridderwall, der diesmal für Bobby Goepfert im DEG-Tor stand, musste sofort gegen Derek Hahn und Greilinger klären. Während die DEG danach ein gutes Powerplay nicht krönen konnte, machte es Ingolstadt in Überzahl besser. Ross legte quer zu Conboy und gegen dessen Schuss war Ridderwall machtlos (11.).
Danach ließ Ingolstadt zwei weitere Chancen aus, doch dann wurde die DEG plötzlich mutiger. Martinsen und Paris scheiterten noch, aber nach einem herrlichen Pass von Long stand Rome frei und versenkte eiskalt (32.). Fünf Minuten später die fast identische Szene. Wieder Long auf Rome, der frei vor Timo Pielmeier den Ingolstädter Schlussmann zum zweiten Mal düpiert.
Dann aber wurde Ebner hinausgestellt, doch die DEG verteidigte mit unbändigem Einsatz. Dazu wuchs Ridderwall über sich hinaus. 43 Sekunden vor Schluss schließlich machte Olimb mit einem Schuss ins leere Tor alles klar. Und den Arbeitsplatzwechsel von Niklas Sundblad ein kleines Stück möglicher.