Eishockey Die neue DEG ist in der Breite besser aufgestellt als vergangene Saison
Düsseldorf · Die Defensive ist auf dem Papier robuster, die Offensiv-Verantwortung muss und wird auf mehrere Reihen verteilt.
Rund acht Wochen nach dem Viertelfinal-Aus in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga ist der Kader der DEG für die Saison 2019/20 fast komplett. Die WZ wirft einen Blick auf das neue Team.
Torhüter
Mathias Niederberger macht aktuell mit starken Leistungen bei der WM auf sich aufmerksam, bei der die deutsche Mannschaft im Viertelfinale steht und am Donnerstag auf Tschechien trifft. Spätestens mit der Beförderung von Nachwuchstalent Hendrik Hane zur Nummer zwei bei den Profis ist klar, dass Niederberger als unumstrittene Nummer eins in die neue Saison geht. Damit geht die DEG bewusst ein Risiko ein, setzt aber entsprechend der eigenen Ankündigung auf die Jugend. Niederberger muss nun zeigen, dass er — anders als viele Experten immer wieder sagen — auch ohne große interne Konkurrenz zu dauerhaften Top-Leistungen fähig ist.
Abwehr
In Bernhard Ebner, Johannes Huß und WM-Teilnehmer Marco Nowak sind nur drei Verteidiger übrig geblieben. In Routinier Alexander Sulzer hat Manager Niki Mondt Ersatz für den erfahrenen Patrick Köppchen gefunden. Die weiteren neuen Stammkräfte kommen aus Nordeuropa. Nicolas Jensen (Dänemark), Johannes Johannesen (Norwegen) und Alexander Urbom (Schweden) sollen der Defensive mehr Physis verleihen. Im Vergleich zur Spielzeit 2018/19 dürfte dies tatsächlich der Fall sein, denn die abgewanderten Ryan McKiernan, Kevin Marshall und Alexandre Picard waren nur bedingt für ihr körperbetontes Spiel bekannt. Offen ist, ob einer der Neuen für mehr Offensiv-Gefahr von der blauen Linie sorgen kann. Jensen erzielte vergangene Saison für Bremerhaven immerhin zehn Treffer. Noch nicht offiziell bestätigt ist die Rückkehr von Talent Alexander Dersch.
Angriff
Acht neue Gesichter gibt es im Angriff — der neunte Neue heißt Maximilian Kammerer und ist ein alter Bekannter. Mit dem Nordamerika-Rückkehrer, Chad Nehring (aus Bremerhaven) und „Königstransfer“ Luke Adam fängt Mondt die Abgänge der beiden Top-Leute Philip Gogulla und Jaedon Descheneau auf. Die Scoring-Produktion soll und muss sich künftig auf mehrere Schultern verteilen. Mindestens eine Schippe drauflegen müssen auch Ken André Olimb und der zuletzt von Verletzungen geplagte Jerome Flaake. Viel verspricht sich die DEG von Reid Gardiner, dem einzigen Neuen, der aus Übersee nach Düsseldorf kommt. Mit dem Schweden Victor Svensson und Talent Tobias Eder hat Mondt weitere gute Techniker verpflichtet.
Fazit
Die neu formierte DEG darf und wird offensiv nicht mehr von der Produktivität einer Angriffsreihe abhängen. In der Defensive wird nun mehr Wert auf Physis gelegt. Insgesamt ist der Kader breiter aufgestellt als im Vorjahr.