Düsseldorfer EG: Ist auf einmal alles anders?
Gegen Köln und Berlin hat sich das Team Respekt verschafft. Aber die Probleme bleiben.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG ist die Mannschaft der Stunde in der Deutschen Eishockey Liga — obwohl sie auf dem letzten Platz liegt.
Mit Siegen über Titelträger Eisbären Berlin und Meisterschaftsanwärter Kölner Haie hat sich hat das Team von Trainer Christian Brittig in der DEL Respekt verschafft. Woran liegt es, dass die mit einem Spieleretat von 1,7 Millionen Euro preiswerteste Mannschaft der Liga plötzlich konkurrenzfähig ist.
Das Team ist jung, hungrig und hat in Ex-Nationalspieler Daniel Kreutzer einen erfahrenen Leitwolf, der eine Mannschaft mit seinem Einsatz mitreißen kann. Neun Spieler stammen aus dem eigenen Nachwuchs, sieben davon haben sich schon im DEL-Team etabliert.
Ihre größten Stärken sind Schnelligkeit und Einsatzbereitschaft. Damit wurden Berlin und Köln zermürbt. DEG-Trainer Christian ist ein Fitness-Fanatiker. Die Mannschaft hat das Training so früh wie kein anderes DEL-Team, bereits Anfang Juli, aufgenommen. Das zahlt sich jetzt konditionell aus. Dazu kommen in Bobby Goepfert und Stefan Ridderwall gleich zwei starke Torhüter.
Die Mannschaft musste in den ersten fünf Spielen auf fünf Stammspieler (Kreutzer, Rome, Strodel, Preibisch, Hotham) verzichten. Trainer Brittig hatte keine Variations-Möglichkeiten und warf die Nachwuchsspieler ins kalte Wasser. Dort mussten sie sich freischwimmen. „Nur wenn wir komplett sind und am Limit spielen, sind wir konkurrenzfähig“, sagt Kreutzer.
„Wir wollen in Reichweite des zehnten Platzes bleiben, um die erste Play-off-Runde zu erreichen“, kündigte Trainer Brittig an. „Aber dafür muss bei uns alles stimmen. Ausfälle können wir kaum kompensieren.“
Die Saison 2014/2015 steht wirtschaftlich noch in den Sternen. Auch die aktuelle Spielzeit konnte erst spät gesichert werden. Dazu waren der Erlös aus einem Benefizkonzert der Toten Hosen, eine Bürgschaft von Gesellschafter Peter Hohberg und die Medienkooperation mit unserer Zeitung ausschlaggebend.
Für eine gesunde Zukunft in der DEL fehlen aber noch finanzstarke Sponsoren. Möglich ist auch ein Umzug in die russische KHL, in der schon Clubs wie Zagreb, Prag, und Bratislava spielen.