1:3-Niederlage DEG ist offensiv zu harmlos und verliert in Krefeld
Düsseldorfs Eishockeyprofis verlieren beim Schlusslicht aus Krefeld mit 1:3.
Angela und Blümchen waren auch wieder dabei. Wie immer, wenn das DEG-Fanprojekt einen Sonderzug organisiert. Also liefen sie auch am Sonntagmittag mit ihrem Wägelchen umher, verkauften Kaffee und ein paar Snacks. Seit 6.30 Uhr war der Sonderzug mit hunderten Fans zum Auswärtsspiel gestartet. Natürlich nur virtuell, in Corona-Zeiten sind ja keine Zuschauer in den Hallen der Deutschen Eishockey Liga gestattet. So stieg die Fahrt zumindest im Internet, das Fanprojekt hatte extra Tickets verkauft und postete in regelmäßigen Abständen Bilder und Videos aus den Vorjahren, die „Mitreisenden“ taten es ihm gleich und feierten daheim auf dem Sofa.
Am Nachmittag stand dann das Spiel in Krefeld an. Allerdings ganz real. Da wurde gerannt und gekämpft und gecheckt, wie es sich für ein Derby gehört. Doch mit der guten Laune unter den Fans der Düsseldorfer EG war es schnell vorbei, sie verlor mit 1:3. Die achte Niederlage aus den vergangenen elf Spielen. Und die dritte in Folge – zwei gegen zuvor kriselnde Iserlohner, nun beim Tabellenletzten aus Krefeld.
Nur jeder vierte DEG-Schuss kam aus der gefährlichen Zone
Grund dafür kannte Daniel Fischbuch: „Krefeld war nicht besser, die haben die Chancen halt genutzt, wir haben die, die wir hatten, nicht verwertet“, sagte der Stürmer und sprach damit die aktuell größte Baustelle der DEG an. Zwar schoss die 43 Mal aufs Tor, traf aber nur einmal. Und selbst das war zuletzt ja eine Seltenheit. Das 1:2 durch Max Kammerer kurz vor Schluss war das erste DEG-Tor nach fast 140 Minuten. Und wenn man so lange für ein Tor brauche, „ist das einfach nicht gut genug“, sagte Kammerer, dem auch nicht der Sinn danach stand, das mit einer üblen Laune des Eishockeygottes zu verklären: „Man braucht ein bisschen Glück, aber wir erzwingen es auch nicht richtig. Wir sind kaum in den Slot reingekommen.“
Eben jener Slot ist der Bereich direkt vor dem Tor. Und in der Tat kam nur jeder vierte DEG-Schuss aus der gefährlichen Zone. Das war zuletzt immer wieder zu beobachten. Das Ergebnis: Die DEG verwandelte in den jüngsten elf Spielen nur 6,3 Prozent ihrer Schüsse, an den ersten zehn Spieltagen waren es es noch 12,6 Prozent. Aber damals hatte die DEG auch den besten Sturm der Liga und gewann 80 Prozent ihrer Spiele.
In Krefeld nun vergab sie mal wieder den Großteil ihrer Chancen. Allen voran Ken-André Olimb, der seit Mitte Januar auf ein Tor wartet und am Sonntag vier gute Möglichkeiten liegen ließ. Auch im ansonsten einfallslosen Überzahlspiel. Besser machte es der KEV. Der zeigte erneut, dass er sich zuletzt enorm stabilisiert hat. Allerdings wurde er diesmal auch eingeladen: Beim 1:0 Ende des ersten Drittels fühlte sich kein Düsseldorfer für den zum Nachschuss bereit stehenden Lucas Lessio zuständig, vor dem 2:0 im zweiten Drittel durch Martin Schymainski patzte Neu-Verteidiger Jan Brejcak. Und beim 3:1 kurz vor dem Ende war der starke Mirko Pantkowski für einen sechsten Feldspieler aus dem Tor gefahren. So gab es am Ende viele lange Gesichter aufseiten der DEG. Auch unter den Fans. Aber da die nur virtuell unterwegs waren, mussten sie danach wenigstens nicht noch schlecht gelaunt die Rückfahrt antreten. Sie konnten einfach den Fernseher ausschalten, daheim waren sie ja schon.