4:3 gegen Augsburg DEG kann es noch zu Hause

Düsseldorf · Nach vier Heimniederlagen in Folge gewinnt die DEG mal wieder im Dome. Am Ende heißt es gegen Augsburg 4:3. Bereits am Freitag hatte sie 3:2 in Wolfsburg gewonnen.

Christian Kretschmann und Fredrik Pettersson Wentzel im Spiel der Düsseldorfer EG gegen die Augsburger Panther.

Foto: Birgit Haefner

Alexander Barta hat dann auch noch abgesagt. Als fünfter DEG-Spieler in diesen Tagen. Der Kapitän leidet an einer „Mittelkörperverletzung“, wie es Manager Niki Mondt in branchenüblicher Ungenauigkeit sagte. Es geht schließlich mit großen Schritten auf die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga zu, da will man den Gegnern nicht verraten, welchen Körperteil sie gezielt attackieren müssen. Wobei Kenner der Szene davon ausgehen, dass in so einer kleiner Szene wie dem hiesigen Profieishockey ohnehin nichts geheim bleibt.

Für die DEG bedeutete der Ausfall des Kapitäns, dass ihre bislang so überragende erste Reihe erstmals in dieser Saison nicht gemeinsam auflaufen konnte. 124 Scorerpunkte hatte das Trio in seinen 42 Auftritten gesammelt. Vor allem in den vergangenen Wochen hatten Alexander Barta, Philip Gogulla und Jaedon Descheneau die DEG häufig alleine mit ihren Treffern gerettet. Am Sonntagabend gegen die Augsburger Panther brauchte es also andere, die für Tore sorgten. Und die gab es dann auch: Eine Minute war gespielt, da hatten John Henrion und Patrick Buzas bereits auf 2:0 gestellt, am Ende gewann die DEG mit 4:3 (3:1, 0:0, 1:2). Buzas traf noch ein zweites Mal, das zwischenzeitliche 3:1 hatte Descheneau erzielt. Vier Tore von drei verschiedenen Sturmreihen — da war sie wieder, die über weite Strecken der Saison gelobte Ausgeglichenheit im Kader.

Das war ein Sieg, der dem zuletzt arg angekratzten Selbstvertrauen guttat, er war aber vor allem mit Blick auf die Tabelle ganz wichtig. Neun Spieltage vor Ende der Hauptrunde steht die DEG damit weiter auf Rang drei und hat fünf Punkte Vorsprung auf den vierten Platz, auf den siebten sind es acht. Danach hatte es vor dem Wochenende nicht unbedingt ausgesehen. Zuletzt hatte es ja vier Heimniederlagen in Folge gegeben. Was die Laune bei Spielern und Fans nachhaltig getrübt hatte, die DEG befand sich pünktlich zur entscheidenden Saisonphase in ihrer ersten echten Krise. Hinzu kamen immer mehr Verletzungen.

Schwedischer Verteidiger
Nichlas Torp verstärkt die DEG

Nach den längerfristigen Ausfällen von Nummer-eins-Verteidiger Bernhard Ebner und Zweite-Reihe-Stürmer Jerome Flaake verletzten sich jüngst auch noch Stammtorwart Mathias Niederberger und sein Bruder Leon. Der Unterzahlspezialist hat sich so böse an der Schulter verletzt, dass die Saison bereits für ihn beendet ist. Damit es in den Play-offs mehr Alternativen im Kader gibt, hat Manager Mondt am Samstag einen neuen Spieler verpflichtet: Den schwedischen Verteidiger Nichlas Torp, der bislang allerdings noch nicht zum Einsatz kam.

Ihre Negativserie hatte die DEG bereits einen Tag zuvor in Wolfsburg beendet. 3:2 im Penaltyschießen siegten die Düsseldorfer und sorgten laut Marco Nowak damit für „eine kleine Befreiung“, was der Verteidiger auch auf sich selbst bezog. Als er kurz nach Christian Kretschmanns Ausgleich das 2:1 für die DEG erzielte, jubelte er emotional wie lange nicht. „Da kam dann alles raus“, sagte Nowak – was deutlich zeigte, wie tief der Frust nach der Negativserie saß.

Dass die vier Niederlagen auch am Selbstvertrauen genagt hatten, war danach zu sehen. Nachdem die Wolfsburger ausgeglichen hatten, waren sie dem Siegtreffer deutlich näher. Mehrmals konnte sich die DEG bei Torhüter Fredrik Pettersson Wentzel bedanken. Auch im Penaltyschießen war der Schwede auf der Höhe, ließ nur einen Treffer zu, während Jaedon Descheneau und John Henrion für die DEG trafen und das Spiel damit entschieden.

Am Sonntag war Pettersson Wentzel erneut ein starker Rückhalt. Hinzu kam eine der besten Defensivleistungen der Saison. Im zweiten Drittel ließ die DEG nur drei Schüsse zu, insgesamt waren es bloß 24. Das war mindestens genauso wichtig, wie die Tatsache, dass es wieder mehr als eine Sturmreihe gibt, die weiß, wo das gegnerische Tor steht.