Ex-Torhüter Trefilov: Geld ist nicht alles

Der ehemalige Torhüter der DEG spricht über Versäumnisse im Club, dessen Zukunft und über Olympia in Russland.

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Düsseldorf. Von 2000 bis 2006 stand der Russe Andrej Trefilov im Tor der Düsseldorfer EG. Seine Fangquote in 256 Spielen in der DEL lag bei 90,61 Prozent. Trefilov avancierte an der Brehmstraße zum Publikumsliebling, wurde von der Liga als Spieler des Jahres 2001 ausgezeichnet und gewann 2006 den DEB-Pokal. Heute arbeitet er als Spielerberater und ist öfter Gast im Rather Dome. Wir sprachen mit dem 44-Jährigen.

Herr Trefilov, am Freitag beginnen die olympischen Winterspiele. Sie haben auch zwei Medaillen gewonnen.

Trefilov: Ich bin sogar Olympiasieger. 1992 habe ich Gold geholt, aber das Turnier in Albertville war nicht schön. Leere Halle, sterile Atmosphäre. Aber Nagano 1998 war super. Ein wirklich schönes olympisches Dorf gab es da. Leider haben wir das Endspiel gegen Tschechien 30 Sekunden vor Schluss verloren.

Wird Russland im eigenen Land Gold holen?

Trefilov: Glaube ich nicht. Kanada und die USA scheinen stärker.

Woran liegt das?

Trefilov: Wir haben nicht genug junge Spieler. Es wurde zuletzt immer weniger Geld in die Nachwuchsarbeit gesteckt. Erst jetzt sind die Erstligisten verpflichtet, ein eigenes Jugendteam in der zweiten Liga zu unterhalten. Was übrigens auch in Deutschland dringend nötig wäre.

Warum?

Trefilov: Weil die DEL eine eigene Welt ist. Da werden zu viele Spieler aus dem Ausland geholt, da die eigenen Ligen darunter nicht vernünftig ausbilden.

Die DEG musste jungen Talenten aber Einsatzzeit geben.

Trefilov: Ja, aber Jungs wie Preibisch und Fischbuch sind noch gar nicht bereit für diese Liga. Die müssten sich eigentlich noch in der zweiten Liga entwickeln. Mit ihrem derzeitigen Leistungsstand hätten sie in Mannheim oder Berlin keine Chance. Ich möchte nicht böse wirken, aber die Ergebnisse sprechen doch eine klare Sprache. Selbst der vorletzte Platz ist schon sieben Punkte entfernt.

Wird es in der Saison 2014/15 durch die Investoren besser?

Trefilov: Geld ist nicht alles. Es muss vor allem Ordnung in die GmbH gebracht werden. Da braucht es Leute, die die absolute Ahnung vom Eishockey haben, gut vernetzt sind und sich auf dem Spielermarkt auskennen. Diese Leute sehe ich bei der DEG im Moment nicht.

Wer also müsste kommen?

Trefilov: Da in Deutschland den meisten eine derartige Kompetenz fehlt, sollte ein Nordamerikaner, Skandinavier oder Ost-Europäer her und er müsste seinen kompletten Stab mitbringen. Nur, die Seilschaften bei der DEG werden eine solche Lösung verhindern. Und daher sehe ich im Moment für die Zukunft der DEG leider schwarz.