Christian Brittig braucht Abstand

Der Trainer erledigt seinen Job bis zum Saisonende. „Ich bin zu 100 Prozent Profi. Das lebe ich der Mannschaft vor.“

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG befindet sich in einem Entscheidungs-Vakuum. Nachdem der bis 2015 laufende Vertrag mit Trainer Christian Brittig zum Saisonende aufgelöst und Manager Walter Köberle zum Teamleiter degradiert wurde, liegt die Entscheidungsgewalt bei der Personalplanung kommissarisch in den Händen der Geschäftsführung der DEG Eishockey GmbH. Gesucht werden Trainer und Manager, dazu müssen Spieler verpflichtet und Verträge verlängert werden. Mit Andreas Martinsen und Justin Bostrom steht man kurz vor der Verlängerung. Für Christian Brittig, der die beiden Stürmer zusammen mit Walter Köberle 2012 verpflichtet hatte, spielt das keine Rolle mehr.

„Wenn meine Arbeit hier endet, brauche ich erst einmal Abstand. Ich bin kein Trainer, der heute aufhört und morgen irgendwo wieder anfängt. Das ist nicht meine Art“, sagt der 47-Jährige, der wegen dieser Situation keine Motivationsprobleme hat. „Ich bin zu 100 Prozent Profi und will immer gewinnen. Das gilt auch für die restlichen Spiele mit der Mannschaft. Ich lebe dies den Spielern vor. Das ist besonders für die jungen Akteure ein guter Lernprozess.“

Brittig will sich nicht zu den Hintergründen äußern, warum ihm bei der DEG der Stuhl vor die Türe gesetzt wurde. „Unterschiedliche sportliche Auffassungen“, heißt es offiziell von Seiten der Geschäftsführung. Intern ist auch von Zerwürfnissen mit Teilen der Mannschaft die Rede, die nicht mehr zu kitten waren.

Auf dem Eis merkt man davon nichts. „Die Mannschaft hängt sich voll rein. Obwohl wir gegen Ingolstadt verloren haben, war es das beste Spiel der Saison. Wir haben offensiv sehr gut gearbeitet und waren läuferisch besser“, sagt Brittig. „Meine größte Enttäuschung in dieser Saison ist, dass wir wegen der vielen Verletzungen nie die Chance hatten, um Platz zehn mitzuspielen, der zur Teilnahme an der ersten Play-off-Runde berechtigt. Trotzdem haben wir immer wieder für Überraschungen gesorgt, wie bei den Siegen in Köln, Berlin oder Nürnberg.“

Zu den Ice Tigers geht es am Freitag erneut, am Sonntag steht dann das Auswärtsspiel bei den Eisbären an. Vielleicht gibt es ja wieder eine Überraschung.

“ Der Liveticker der Westdeutschen Zeitung zum DEG-Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers (Beginn 19.30 Uhr) ist ab 19 Uhr online unter

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