Fingerzeige für Jeff Tomlinson
Die Final-Niederlage beim Testturnier in und gegen Köln kam dem Trainer der DEG gar nicht so ungelegen. Ein Quartett schaut zu.
Düsseldorf. Es war eine Niederlage mit langem Anlauf, die die Düsseldorfer EG am Sonntag bei den Kölner Haien erlitten hat.
Zwar konnte das Team von Trainer Jeff Tomlinson das Spiel dank einiger guter Paraden von Torhüter Bobby Goepfert und der gegnerischen Abschlussschwäche lange offen halten, aber durch wenig Puckbesitz — auch in Folge vieler Strafzeiten — und ungenauem Passspiel konnte die DEG von der ersten Minute an nur reagieren statt agieren.
Am Ende hieß es 3:4, was in einem Test sicher kein Beinbruch ist. Im Gegenteil — Trainer Tomlinson konnte in den zwei Turnierspielen des Wochenendes einige Dinge beobachten, die im Falle des Pokalgewinns eventuell von ihrer Bedeutung eingebüßt hätten.
Mit Torhüter Aubin sowie den Stürmern Kreutzer, Kaufmann und James verzichtete Tomlinson in beiden Spielen auf ein leicht angeschlagenes Quartett.
Während Goepfert im Tor ein guter Ersatz zu sein scheint, haben personelle Engpässe bei Schlüsselspielern in Abwehr und Angriff Folgen. „Wir sind zum Ende des Spiels immer müder geworden. Dann trifft der Kopf falsche Entscheidungen, wie bei Beecheys fatalem Fehlpass vor dem Kölner Siegtor“, sagte Tomlinson.
Das 4:1 im Halbfinale über Drittligist Füchse Duisburg hat Tomlinson richtig in Rage gebracht. Im Kreuzfeuer seiner Kritik stand die Einstellung der Verteidiger sowie die Probleme bei einigen jüngeren Spielern.
„Hinten wurde die Konzentration leider erst besser, als ich Nachwuchstorwart Felix Bick eingewechselt habe und über den ein oder anderen jungen Akteur habe ich mich auch sehr geärgert. Wenn Hinterstocker oder besonders Dinger, der überhaupt nicht anwesend war, einem Drittliga-Spieler nicht überlegen sind, dann frage ich mich, warum wir sie im Kader haben“, sagte Tomlinson.
Gegen Köln gab es für die DEG 26 Strafminuten, für die Haie nur derer zwei. Tomlinson fürchtet, dass solche Ungleichverteilungen in der Saison öfter passieren könnten und will das am Mittwoch beim Besuch von Schiedsrichter Lars Brüggemann zur Sprache bringen.
„Unsere Strafen waren alle korrekt, aber nach einem bösen Foul an Kelly sowie einem Stockschlag ins Gesicht von Hinterstocker blieben die Kölner Sünder unbestraft. Ich werde die Szenen Herrn Brüggemann zeigen, denn ich frage mich schon, ob der KEC durch Uwe Krupp einen Bundestrainer-Bonus haben könnte“, sagte Tomlinson.
Der wird ab morgen die angeschlagenen Spieler wieder im Training begrüßen. Zudem bescheinigte er Hinterstocker und Dinger, aus dem Duisburg-Spiel gelernt zu haben. Und mit der nächsten Schiedsrichterleistung gegen Köln kann sich Tomlinson auch schnell beschäftigen.
Denn getreu dem Motto „Nach dem KEC ist vor dem KEC“ treffen sich beide Klubs bereits am Freitag (16 Uhr, Kölnarena 2/Trainingszentrum) zu einem weiteren Test wieder.