Jeremy Welsh: „Wir werden sehr schnelles Eishockey spielen“

Jeremy Welsh möchte der DEG wieder auf die Sprünge helfen. Trainer Pellegrims wollte den Zugang aus Bremerhaven unbedingt.

Foto: Schulz

Düsseldorf. Jeremy Welsh ist wieder solo. Dabei hatte der neue Angreifer der Düsseldorfer EG ein Jahr lang sogar gleich zwei Partner an seiner Seite. Mit Jack Combs und Rob Bordson bildete Welsh in der vergangenen Saison die Parade-Reihe der Fischtown Pinguins Bremerhaven. Insgesamt gelangen dem Trio 54 Treffer sowie 70 Tor-Vorlagen. Etliche gegnerische Abwehrspieler verloren im Bermuda-Dreieck der Waterkant ihre Orientierung. Dass der Neuling in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sensationell bis ins Play-off-Viertelfinale stürmte, war vor allem das Verdienst von Bordson, Combs und Welsh.

Vorbei. Jack Combs ist zu den Iserlohn Roosters gewechselt und Jeremy Welsh hat bei der DEG unterschrieben. Der 29-Jährige räumte in Düsseldorf dann auch mit der Mär auf, dass das Trio bei einem Vereinswechsel nur als Paket zu haben gewesen sei. „Es entspricht nicht der Wahrheit, dass wir nur gemeinsam weitermachen wollten. Dafür haben die Clubs ja auch einfach viel zu unterschiedliche Budgets“, sagte Welsh im Gespräch mit unserer Zeitung. Dass ihm Rob Bordson fehlen wird, gibt er allerdings unumwunden zu. „Er ist mein Lieblings-Mitspieler. Wir hatten schon bei den Chicago Wolves in der AHL super miteinander harmoniert.“

Rob Bordson — an dem die Kölner Haie Interesse hatten — ist noch ohne neuen Verein. Der Ideenproduzent des Trios hofft auf ein Engagement in Russland, aus der dortigen KHL hatte auch Welsh Angebote vorliegen. „Sie wollten mir aber alle erst Mitte Juli Bescheid geben, die DEG hingegen drängte nach meinem Gespräch mit Trainer Mike Pellegrims Mitte Mai auf eine Zusage innerhalb von drei Tagen. Sie zeigten großes Interesse an mir, und ich war bereit für eine Luftveränderung. In Bremerhaven war die Atmosphäre zwar familiär, und sicher werde ich auch das Meer vermissen. Doch ich möchte einfach etwas Neues ausprobieren“, erklärte Welsh.

Mit der Nummer 27 auf dem Rücken will er also nun der DEG wieder auf die Sprünge helfen. „Hier ist doch jeder sauer, dass die Play-offs verpasst wurden. Daher wurden ein neuer Trainer geholt und der Kader stark umgebaut. Die DEG hat ihre Identität gegenüber der vergangenen Saison komplett verändert“, sagte Welsh und fügte mit Blick auf die ersten Trainingswochen unter Mike Pellegrims hinzu: „Wir werden ein sehr schnelles Eishockey spielen. Unser Ziel sollte ein Platz unter den ersten Sechs sein.“

Bei den Fischtown Pinguins gelangen dem Kanadier 16 Treffer und 17 Tor-Vorlagen. Seine Stärken sieht er neben Schnelligkeit und gutem Passspiel allerdings besonders in der körperlichen Präsenz. Dabei wirkt Welsh ohne Eishockey-Kluft eher schlaksig und zurückhaltend. In der Stadt aber war er bisher kaum zu sehen. „Wir trainieren halt viel. Nur gut, dass ich keine Freundin habe“, sagte Welsh lachend. Solo eben — das kann sich ja ändern, auf dem Eis wird es das sowieso. Und wer weiß — wenn es mit Russland nicht klappt, dann wäre für Kumpel Rob Bordson bei der DEG vielleicht auch noch ein Plätzchen frei.