Düsseldorfer EG Müde DEG unterliegt starken Berlinern
Nach zwei Siegen in Folge ist beim 2:4 (1:1, 0:2, 1:1) gegen die Eisbären nichts zu holen.
Düsseldorf. Manchmal reichen ja bereits wenige Minuten, um zu erahnen, wo die Reise hingeht. Das Eishockeyspiel am Dienstagnachmittag in Rath war so ein Fall. Da wollte der heimischen Düsseldorfer EG zu Beginn so gar nichts gelingen. Stolze fünf Minuten brauchte sie, um gegen die drückend überlegenen Eisbären Berlin zum ersten Mal einen Schuss aufs Tor zu bekommen. Im Eishockey sind das Welten.
Das gilt erst recht für eine Mannschaft, die ihre beiden jüngsten Gegner - München (6:4) und Iserlohn (5:1) — regelrecht überrannte, jeweils schnell 3:0 führte und am Ende verdient gewann. Nun verschlief sie nicht nur die Anfangsphase, sondern fand auch danach nicht mehr zu ihrem Spiel. Folgerichtig stand es am Ende 2:4 (1:1, 0:2, 1:1). Es war die fünfte Niederlage im neunten Saisonspiel, nach der die Düsseldorfer auf Rang sieben der Deutschen Eishockey Liga stehen.
„Wir hatten heute nicht genügend Sprit im Tank“, sagte John Henrion, der nicht nur wegen seiner beiden Tore einer der wenigen Lichtblicke bei den Rot-Gelben war. Freuen konnte ihn das weniger: „Natürlich bin ich glücklich über die Tore, aber ich möchte, dass jeder im Team glücklich ist. Was bringen mir die Tore, wenn wir nicht gewinnen?“
Vom Gewinnen war die DEG allerdings meilenweit entfernt. Weil Berlin „spritziger“ war und „das ganze Spiel besser ausgesehen“ hatte, wie Trainer Mike Pellegrims sagte. Auch Manuel Strodel suchte nicht nach Ausreden: „Das war das erste Spiel der Saison, in dem wir nicht alles aufs Eis gebracht haben, was wir können“, sagte der Stürmer, dessen Team im Gegensatz zu den vorherigen Partien so wirkte, als seien die Beine besonders schwer.
Entsprechend funktionierte das zuletzt so effiziente Forechecking nicht. Zwar versuchten die Düsseldorfer, die Gäste unter Druck zu setzen und früh zu attackieren, die fanden aber immer eine Lösung, um sich dem zu entziehen. Und weil das meist eine spielerische war, kamen die Berliner regelmäßig mit einfachen Pässen aus der eigenen Zone, überbrückten schnell das Mitteleis und setzten sich ihrerseits im DEG-Drittel fest.
Hinzu kam, dass sich die Düsseldorfer mehrere individuelle Fehler leisteten: Torwart Timo Herden, der für Mathias Niederberger ins Tor gerückt war, patzte beim 0:1, Verteidiger Marco Nowak sah bei den Treffern zum 1:2 und 1:3 nicht gut aus, vor dem letztlich entscheidenden 2:4 spielte Brandon Burlon einen bösen Fehlpass in der eigenen Zone. Das war zu viel, weil der DEG vor allem offensiv die Durchschlagskraft fehlte. Zwar glich sie die frühe Gästeführung kurz vor Ende des ersten Drittels aus und verkürzte im Schlussabschnitt noch mal auf 2:3, doch niemand unter den knapp 7400 Zuschauern hatte das Gefühl, dass mehr drin sei. Und das war es dann auch nicht.