Die DEG kennt ihre aktuellen „Baustellen“
Trainer Mike Pellegrims fordert mehr Konstanz und mehr Zug zum Tor. Stürmer Rob Bordson fehlt gegen München.
Düsseldorf. Lernprozess, Weiterentwicklung, harte Arbeit — es sind wiederkehrenden Schlagworte, die auch in dieser Woche aus dem Mund von Mike Pellegrims und Tobias Abstreiter kommen. Für das Trainer-Duo der Düsseldorfer EG gibt es trotz vier Niederlagen aus den ersten sechs Partien in der Deutschen Eishockey Liga keinen Anlass, unruhig zu werden oder in Aktionismus zu verfallen. Auch Platz zwölf in der Tabelle lässt keine frühe Unruhe aufkommen.
„Es geht darum, dass wir bestimmte Sachen verbessern: Mehr Scheiben auf das Tor bringen, mehr Verkehr vor dem Tor des Gegners kreieren“, erklärt Cheftrainer Pellegrims. Der 49-Jährige weiß genau, wo der Hebel anzusetzen ist. Auch das Unter- und Überzahlspiel ist nach wie vor verbesserungswürdig.
Immerhin hat sich die DEG bei den beiden Auswärtsniederlagen am vergangenen Wochenende deutlich disziplinierter präsentiert als in der Vorbereitung und auch den ersten Saisonspielen, in denen es zahlreich dumme Strafzeiten gab. „Da haben wir uns sicherlich verbessert. In Krefeld hatten wir gar keine Strafe. Aber eine gesunde Härte gehört dazu und die benötigen wir in unserem Spiel unbedingt“, sagt Abstreiter. War das Auftreten vielleicht sogar schon etwas zu brav? „Mehr Körperkontakt darf es sicherlich schon sein. Entscheidend ist, die richtige Balance zu finden“, gibt der Co-Trainer die Richtung vor.
Pellegrims betont zugleich, dass seine Mannschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt „viele Dinge richtig macht“. Im Rückblick auf die Auftritte in Wolfsburg und Krefeld sagt der Belgier: „Dort haben wir nicht nur mitgespielt, sondern teilweise dominiert. Schießen wir mehr Tore, erzielen wir ein anderes Resultat.“ Ein einleuchtender Ansatz. Grundsätzlich sei es entscheidend, endlich noch mehr Konstanz in das eigene Spiel zu bekommen: „Das musst du nicht über 20, 30 oder 40, sondern über 60 Minuten zeigen.“
Morgen beginnt für die Düsseldorfer eine Phase mit fünf Spielen in zehn Tagen. Macht sich die gute Fitness des Kaders dann erstmalig nachhaltig bezahlt? „Wir müssen erst einmal abwarten, wie wir selbst damit umgehen können“, sagt Abstreiter. „Jeder spielt natürlich lieber als zu trainieren. Ob es ein Vorteil sein kann, dass wir nun viele Spiele in kurzer Zeit haben, lässt sich vorher nicht einschätzen.“
Im Spiel gegen Meister EHC München (morgen, 19.30 Uhr, WZ-Liveticker) wird ein Angreifer nicht auflaufen können. Rob Bordson fällt mit einer Oberkörperverletzung aus. „Wir hoffen, dass er nur für eine kurze Zeit fehlen wird“, sagt Pellegrims. Einige weitere Spieler sind nach Aussage des Trainers derzeit zumindest leicht angeschlagen.
Anders als am Sonntag (14 Uhr) in Iserlohn ist die DEG auf dem Papier morgen wieder einmal der klare Außenseiter. Eine Rolle, die Pellegrims zu gefallen scheint. So war es auch gegen die Adler Mannheim vor rund zwei Wochen, als Mathias Niederberger und Co. beim 4:3-Sieg nach Penaltyschießen ihr bestes Saisonspiel absolvierten. Eine Wiederholung gegen den Meister würde dem Punktekonto jedenfalls gut zu Gesicht gestehen. Auch, wenn ohnehin noch alle die Ruhe bewahren.