Neue Saison – neues System
Trainer Jeff Tomlinson will die Düsseldorfer EG aggressiver nach vorne spielen lassen.
Düsseldorf. Daniel Kreutzer konnte man die Freude über den Trainingsauftakt der Düsseldorfer EG im ganzen Gesicht ablesen. "So, das war doch sehr schön, wieder auf dem Eis zu stehen." Am Mittwoch um 10.30Uhr war es soweit. Trainer Jeff Tomlinson bat seinen Kader zu ersten Pflichtübungen auf die zweite Eisbahn an der Brehmstraße.
In schwarzen, roten und grünen Trainingstrikots kurvten die Spieler über das Eis. Beobachtet von rund 200 neugierigen Zuschauern, die sich natürlich besonders für die sieben Zugänge interessierten, von denen mit Andy Hedlund allerdings einer als alter Bekannter zu bezeichnen ist. Schließlich war der Verteidiger nur für ein Jahr bei den Adlern Mannheim, die als Konsequenz aus einer völlig missratenen Saison fast alle Spieler baten, sich neue Klubs zu suchen. Hedlund fand seinen alten Verein und sich daher bestens zurecht. "Schön, dass sich hier nichts verändert hat. So kann ich mich voll und ganz auf Eishockey konzentrieren."
Das sieht Simon Danner ähnlich. Der Angreifer kommt zwar aus der Konkursmasse der Frankfurt Lions, aber damit eben auch aus der gleichen Liga. "Ich bin die Abläufe gewohnt. Für andere ist ein neuer Verein sicher eine schwierigere Herausforderung."
Bei diesen Worten ging der Blick des 23-Jährigen fast ein wenig mitleidig zu Sascha Pokulok. Der lange Verteidiger aus Quebec irrte mit einigen Orientierungsschwierigkeiten zwischen Trainingshalle, Kabine und Funktionsräumen umher, blieb dabei aber recht entspannt.
Weniger gelassen war da schon Manager Lance Nethery, der weit vor dem Ende der Übungseinheit die Halle verließ.
Offiziell, um endlich den noch fehlenden Verteidiger zu verpflichten, wohl aber vor allem deshalb, weil es ihm in seinem kurzärmeligen Hemd zu kalt war.
So verpasste er das Fazit von Trainer Jeff Tomlinson nach dem ersten Training. "Alle Spieler haben im Urlaub etwas getan, bei der Leistungsdiagnostik daher gute Werte erzielt und sind fit für die harte Vorbereitung."
Der 40-Jährige ließ die Spieler viel mit dem Puck arbeiten, damit sie wieder das Gefühl für die Scheibe bekommen. Doch in den kommenden Wochen wird er seinen Akteuren vor allem ein neues System beibringen. "Ich will aggressiv nach vorne spielen lassen. Das bedeutet für viele eine Umstellung", so Tomlinson.
Was dabei am Ende herausspringen soll, haben die Fans auf einem Plakat beschrieben. Zum 75-jährigen Bestehen der DEG darf es nicht weniger als der Titel sein. Für Daniel Kreutzer kein Problem. "Diesen Druck haben wir doch immer." Und schließlich ist es schön, wieder auf dem Eis zu stehen.