Düsseldorfer EG Neuer Geschäftsführer: Kein leichter Job für Stefan Adam
Der neue Geschäftsführer der DEG tritt ein schwieriges Erbe an. Die Aufgaben sind vielfältig und teilweise Neuland für den „Handballer“.
Düsseldorf. Samstag um 11 Uhr beginnt eine neue Zeitrechnung bei der Düsseldorfer EG. Dann wird Stefan Adam als neuer Geschäftsführer an der Brehmstraße vorgestellt. Die WZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Wechsel an der Spitze der DEG Eishockey GmbH.
Die DEG und vor allem die Stadt waren auf der Suche nach einem Mann, der sich in der Region sowie in einer der großen Mannschafts-Sportart auskennt, aber nicht aus dem Fußball kommt. Adam war selbst Handball-Profi und seitdem Geschäftsführer und Manager. Er begann beim Bergischen HC, den er in die Bundesliga führte und dort etablierte, ging dann zum Branchenprimus THW Kiel, wo er allerdings nach nur etwas mehr als einem halben Jahr wieder ausschied, bevor er nun zwei Jahre beim HC Erlangen arbeitete, mit dem er ebenfalls in die Bundesliga aufgestiegen ist. In Wuppertal/Solingen und Erlangen gilt er als Vater des Erfolgs.
Der gebürtige Dortmunder wohnt seit knapp zwei Jahrzehnten in Düsseldorf. Der heute 43-Jährige spielte einst beim TV Angermund sowie bei der HSG und behielt seine Wohnung in Düsseldorf auch danach. Bis heute wohnt seine Lebensgefährtin in Düsseldorf, in den vergangenen Jahren ist Adam viel gependelt. Während seiner Zeit in Erlangen hat er nie einen Hehl daraus gemacht, dass er irgendwann ins Rheinland zurückkehren möchte. Das ist nun passiert.
Keine richtige. Wie wohl so gut wie jeder sportinteressierte Düsseldorfer war er früher hin und wieder als Zuschauer an der Brehmstraße, gespielt hat er aber nie, auch hatte er nie beruflich mit Eishockey zu tun. Weil der HC Erlangen aber in Nürnberg in derselben Halle wie die Ice Tigers spielt, kam Adam immer wieder mit Eishockey in Berührung.
Im Gegensatz zu seiner Tätigkeit beim Handball, wo seine Meinung als ehemaliger Profi auch bei sportlichen Themen gefragt war, soll er sich bei der DEG ausschließlich um Sponsoren, Marketing, Finanzen und die Geschäftsstelle kümmern. Den sportlichen Teil übernehmen weiterhin die beiden Trainer Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter.
Adam soll dem Verein nicht nur ein seriöses Gesicht geben und Vertrauen zurückgewinnen, er soll vor allem in der Region Sponsoren finden. Durch seine Zeit im Bergischen sowie bei Bayer Dormagen hat er viele Kontakte, die über Düsseldorf hinausgehen. Die DEG versucht, sich breiter aufzustellen, Adam soll der Mann sein, der Türen innerhalb, aber vor allem jenseits der Stadtgrenzen öffnet.
Der 43-Jährige weiß, wie es ist, für einen Proficlub, der nicht aus dem Fußball kommt, Sponsoren zu finden. Allerdings arbeitet er zum ersten Mal in einer Stadt, in der sein Arbeitgeber die klare Nummer zwei ist. In Wuppertal waren die WSV-Fußballer in seiner Zeit immer abgeschlagen, in Solingen ist der ehemalige Zweitligist Union völlig abgestürzt. Noch krasser waren die Machtverhältnisse in Kiel, wo der THW das sportliche Gesicht der Stadt ist. Auch in Erlangen gibt es keinen großen Fußballverein. Zudem arbeitet Adam nun in einer Sportart, in der Deutschland nichts zu Weltspitze gehört und in einer Liga, die nicht die beste der Welt ist. In der Handball-Bundesliga spielen dutzende internationale Stars, im Eishockey spielt die DEL noch nicht mal in Europa die erste Geige, von der nordamerikanischen NHL ganz zu schweigen. Das wird eine Umstellung für Adam sein.
Dessen Vertrag läuft eigentlich noch bis zum Ende der kommenden Saison. Es ist aber davon auszugehen, dass er nur noch wenige Wochen an der Brehmstraße arbeitet und dann abgefunden wird.