Spielerporträt: Simon Danner - Schlaflos in Kalifornien
Simon Danner hatte einen unruhigen Urlaub, bevor er das Angebot der DEG annahm.
Düsseldorf. Die Nachricht kam plötzlich und völlig unerwartet. Eigentlich wollte Simon Danner Ende Mai auf dem Frankfurter Flughafen nur kurz ins Internet, um noch mal seinen E-Mail-Eingang zu prüfen, bevor er danach mit Freundin Felicita in den Ferienflieger nach Kalifornien steigen sollte.
Doch dann stieß der 23-Jährige auf eine Meldung, die ihm die Sprache verschlug. Sein Klub, die Frankfurt Lions, hatten beim Amtsgericht einen Antrag auf Insolvenz gestellt.
"Ich habe sofort auf der Geschäftsstelle angerufen und sie haben mir Hoffnung gemacht, dass es schon irgendwie weitergehen würde. Auch ich habe eigentlich an eine Wende zum Guten geglaubt, bin aber dennoch sehr unruhig in die Maschine gen USA gestiegen", sagt Danner.
Sein Gefühl trog ihn nicht. Am 30. Juni gab der Deutsche Eishockey-Meister von 2004 seinen Rückzug aus der DEL bekannt. Simon Danner war damit arbeitslos.
"Zu diesem Zeitpunkt hatten viele Vereine ihre Kaderplanung natürlich bereits abgeschlossen und andere im Etat nur noch Geld für einen Juniorenspieler übrig. Einige Angebote gab es dann aber glücklicherweise doch", sagt der Angreifer, der sich für das der Düsseldorfer EG entschied.
Zum einen, weil er Trainer Jeff Tomlinson schon als Junioren-Nationalspieler kennen und schätzen gelernt hat, zum anderen aber auch, weil er sehr viel Potenzial im Kader der DEG erkennt. "Da sind schon einige sehr gute Spieler dabei. Die sind mir im eigenen Team einfach lieber als beim Gegner."
Zudem hat Simon Danner in den fünf Jahren, in denen er für die Frankfurt Lions spielte, nach eigener Aussage nie Probleme mit Düsseldorf und seinen Fans gehabt.
Ganz anders als mit dem Auftaktgegner. "In Iserlohn war auch Frankfurt nie besonders gern gesehen. Speziell nach dem Viertelfinal-Erfolg 2008 war die Atmosphäre bei unseren Gastspielen dort so wie bei einem Derby."
Damals konnten die Hessen die Play-off-Serie trotz eines 1:3-Rückstandes durch drei Siege in Folge noch für sich entscheiden. Am Freitag geht es "nur" um drei Punkte, doch Danner erwartet einen heißen Kampf. "Das ist ein Hexenkessel. Wenn wir da gewinnen können, dann gibt uns das bestimmt einen Schub."
Wie weit die DEG kommt, kann Danner nicht sagen, meint aber mit einem Augenzwinkern: "Naja, einen Titel brauche ich schon noch." An Frankfurt denkt er seltener. "Die Fans tun mir leid, aber ich bin nun in Düsseldorf und fühle mich sehr wohl."