DEG Stabile Defensive sichert den Erfolg

Erstes Wochenende mit sechs Punkten bringt einige positive Erkenntnisse für die Düsseldorfer EG.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Es war kalt am Sonntagabend in Ingolstadt. Ein eisiger Wind kündigte den nahenden Winter an, dazu kroch von der Donau eine unangenehme Feuchtigkeit in die Kleidung. Stephan Daschner war es egal. Der Verteidiger der Düsseldorfer EG unterhielt sich nach dem 4:2 vor dem DEG-Mannschaftsbus fröhlich mit einer jungen Frau — Frau Greilinger. In Zeiten von unzähligen sozialen Netzwerken hätte ein Foto der beiden wohl sofort für wildeste Spekulationen gesorgt. Dabei warteten die beiden lediglich auf den Gatten der Dame, auf Thomas Greilinger. Der Angreifer trägt seit 2008 das Trikot des ERC, Daschner wurde in Ingolstadt geboren — man ist schon lange miteinander befreundet.

Das Thema der Nachbearbeitung des Spiels dürfte klar gewesen sein. Daschner hatte sein erstes Tor erzielt. Nicht nur in dieser Saison, sondern auch in dieser Arena. „Witzig. Wir hatten vor dem Spiel noch orakelt, dass ich in dieser Halle noch nie getroffen habe“, sagte Daschner. Sein Tor zum 3:1 ebnete den Weg zum ersten Sechs-Punkte-Wochenende der DEG in dieser Saison. „Damit haben wir die Scharte gegen Augsburg ausgewetzt. Wir sind wieder auf Kurs. Das ist gut für unser Selbstvertrauen“, sagte Daschner.

Mit zwei Siegen in Folge hat die DEG eine drohende Krise abgewendet und Daschner seinen Teil zum Umschwung beigetragen. Denn der 27-Jährige ist eben Verteidiger und besonders die Defensive erwies sich am vergangenen Wochenende als der Garant für den Erfolg. „Wir haben hinten sehr gut gespielt und uns als äußerst stabil erwiesen“, sagte Trainer Christof Kreutzer. Aktuell stellt die DEG mit 24 Gegentreffern hinter Köln (17) und Nürnberg (23) die drittbeste Abwehr der Liga. „Weil unsere vierte Angriffsreihe enorm viel nach hinten arbeitet“, lobte Kreutzer.

Doch das ist nur ein Teil des Erfolgs-Puzzles vom Wochenende. Weitaus auffälliger war, dass Torhüter Mathias Niederberger einen starken Rückhalt bildete. Am Freitag beim 2:0 gegen Berlin war er der uneingeschränkte Spieler der Partie und auch am Montag verhinderte der 22-Jährige in der Ingolstädter Drangphase kurz vor Schluss die Verlängerung. Hat Kollege Bobby Goepfert nach einjähriger Verletzungspause nun überraschend die schlechteren Karten? „Nein, ich bin mit beiden sehr zufrieden und werde die Arbeit auch weiterhin verteilen. Am Freitag war klar, dass ich Mathias gegen seinen Ex-Club das Bonbon eines Einsatzes geben würde. Und für seine überragende Vorstellung wollte ich ihn dann in Ingolstadt einfach belohnen“, sagte Trainer Kreutzer.

Auch Stephan Daschner sieht in der Aufgabenteilung im Tor einen Pluspunkt für die DEG. „Ich fühle mich mit beiden Jungs hinter mir sicher. Bobby und Mathias profitieren zudem gegenseitig voneinander. Der Trainer sollte in dieser engen Liga keinem Torwart alle Spiele zumuten“, sagte Daschner. Er verwies auf die dadurch gewährleistete Frische zwischen den Pfosten und begab sich so ganz langsam in den Bus. Es war inzwischen noch ein wenig frischer geworden an diesem erfolgreichen Arbeits-Abend in Ingolstadt.