Düsseldorfer EG Stürmer-Frust und ein verletzter Kapitän
Die DEG verliert mit 0:2 gegen den Meister aus München. Daniel Kreutzer renkt sich die Schulter aus und fällt länger aus.
Düsseldorf. Wenn ein Eishockey-Team in einem Spiel ohne Torerfolg bleibt, dann schauen selbst die sympathischsten Gesprächspartner schnell relativ grimmig drein. Vor allem wenn sie hauptberuflich Stürmer sind. Da ist auch Norm Milley, Angreifer der Düsseldorfer EG keine Ausnahme. Nach dem 0:2 seines Teams vor 6837 Zuschauern gegen den EHC München benutzte der Kanadier immer wieder den Begriff „frustrierend“.
Es war ein Spiel, das am Ende von den berühmten Kleinigkeiten entschieden wurde. Das sah auch Milley so: „Es ist frustrierend. Wir haben in der Defensive gut gespielt, aber nicht genug Chancen kreiert. Wir haben heute hart gespielt, müssen in den nächsten Spielen aber in den entscheidenden Szenen besser sein.“
Lange Zeit war es der Nachmittag der Torhüter. Mathias Niederberger auf Seiten der Düsseldorfer und Danny Aus den Birken bei den Bayern wehrten alles ab, was auf ihren Kasten kam. Vor allem Niederberger zeigte die ein oder andere Parade aus der Kategorie „Den hält nicht jeder“. Erst als Münchens Matthew Smaby auf der Strafbank saß, nutzte Konrad Abeltshauser eine Unachtsamkeit der Power-Play-Formation der DEG und ließ in der 48. Minute erstmals eines der beiden Tornetze zappeln.
Daniel Kreutzer war zu diesem Zeitpunkt bereits im Krankenhaus. Der DEG-Kapitän war Sekunden vor der ersten Drittelpause in die Bande gekracht, nachdem er das Gleichgewicht verloren hatte. Dabei renkte sich Kreutzer die linke Schulter aus, wie Teamarzt Ulf Blecker wenig später mit seinen Kollegen in der Diakonie in Kaiserswerth feststellte. Wie lange der Routinier ausfallen wird, ist noch unklar. Doch ähnlich wie bei Tim Conboy könnte Kreutzer über Wochen oder gar Monate fehlen.
„Im Powerplay fehlte uns heute das Timing. Da kommt dann auch schnell ein bisschen Frustration mit rein“, sagte Milley. Und gebrauchte wieder diesen einen Begriff. „München ist offensiv stark. Aber wir haben ihnen wenig Chancen gestattet. Es war ein gutes Spiel von uns, wir müssen weiter an den Kleinigkeiten arbeiten. München ist eine Spitzenmannschaft, wir müssen jetzt nicht mit dem Finger aufeinander zeigen. Dieses Spiel hätte auch in unsere Richtung ausgehen können.“ Das 0:2 durch Richard Regehr war sieben Minuten vor Schluss die Entscheidung zugunsten des Meisters.
Ähnlich äußerte sich Christof Kreutzer. „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Das 0:1 in eigener Überzahl darf uns natürlich nicht passieren.“ Und dann verschaffte sich der Cheftrainer der Rot-Gelben noch einmal Luft: „Eines stört mich und das sollten sich hier mal alle merken. Ich bin enttäuscht über die Art und Weise, wie viele hier mit uns umgehen. Da wird von einem schlechten Start geredet, aber man muss doch schauen, wie wir spielen. Wir können nicht jeden aus der Halle schießen, vor allem nicht, wenn uns fünf Leute fehlen“, polterte der 49-Jährige.
Neben dem Ausfall seines Bruders musste die DEG am Sonntag neben den zuvor bereits auf der Verletztenliste aufgeführten Conboy, Bernhard Ebner und Christoph Gawlik auch auf Max Kammerer verzichten, der sich nach Aussage Kreutzers in der Nacht fünf Mal übergeben hatte. Nachdem Kreutzer bei der Pressekonferenz Ähnliches getan hatte, blieben am Ende dieses Eishockey-Nachmittages nur der Frust über das 0:2 und die Erkenntnis, dass die DEG auch gegen Topteams mithalten kann.