Travis Turnbull bekennt sich zur Düsseldorfer EG
Der einstige Publikumsliebling steht vor der Rückkehr. Auch Tim Conboy soll ein Kandidat sein.
Düsseldorf. Glücklich sah Travis Turnbull nicht aus, als er am Sonntag das Eis im Krefelder KönigPalast verließ. Am vergangenen Freitag noch hatte der Angreifer mit seinem ERC Ingolstadt Meister Eisbären Berlin vom Thron gestoßen, zwei Tage später gab es zum Viertelfinal-Auftakt bei den Pinguinen ein empfindliches 0:5. „Das war lediglich ein Spiel. Am Mittwoch werden wir ein anderes Gesicht zeigen. Ich jedenfalls werde bis zum Schluss alles geben“, sagte Turnbull.
Wobei die Formulierung „bis zum Schluss“ durchaus wörtlich zu nehmen ist. Denn der von den DEG-Fans in der vergangenen Saison zum Publikumsliebling erkorene Turnbull wird wohl sicher nach Düsseldorf zurückkehren. „Ja, ich habe gehört, dass sich der Spieler anders orientieren möchte“, sagte Ingolstadts neuer Manager Jiri Ehrenberger. Und das, obwohl Turnbull in der regulären Saison mit 18 Treffern und 21 Torvorlagen (39 Punkte) in 51 Spielen hinter Derek Hahn und John Laliberte drittbester Scorer der Donaustädter war. „Meine Entscheidung ist ja auch keine gegen den ERC Ingolstadt“, sagte Turnbull.
Nein, sie ist ein klares Bekenntnis zur DEG. Zwar mochte Turnbull die Rückkehr an den Schlossturm natürlich noch nicht bestätigen, sein Schmunzeln in Krefeld aber drückte mehr aus als Worte gesagt hätten. Schließlich ließ sich der 27-Jährige entlocken: „Düsseldorf ist einfach eine tolle Stadt, und die Fans der DEG sind unglaublich. Was da abgegangen ist, wenn wir gewonnen hatten, war einzigartig.“
Travis Turnbull also kommt - zwei andere Ingolstädter sollen auf dem Zettel stehen, doch hier ist für eine Verpflichtung Skepsis angebracht. Jakub Ficenec, der in der Spielzeit 2002/03 für die DEG spielte, bekommt beim ERC nach elf Jahren keinen neuen Vertrag mehr und soll ebenfalls mit einer Rückkehr liebäugeln. Der 37-Jährige aber fehlte in dieser Saison durch Verletzungen recht häufig und ist wegen einer Gehirnerschütterung nun auch für die Play-offs ausser Gefecht gesetzt. Ein Experte des Ingolstädter Senders „Radio IN“ meinte: „Ganz ehrlich, seine Verdienste sind großartig, aber irgendwann sollte sich ein Spieler einfach eingestehen, dass es vorbei ist.“
Auch Verteidiger Tim Conboy wird mit der DEG in Verbindung gebracht. Dieser Zugang aber sollte noch durchdachter sein. Conboy fällt immer wieder durch extreme Undiszipliniertheiten auf. In Krefeld spuckte der 31-Jährige am Sonntag auf die Bank der Pinguine und löste damit eine Massenschlägerei mit am Ende insgesamt 175 Strafminuten aus. Anschließend soll Conboy (nach allerdings noch nicht bestätigten Informationen) die Kabine demoliert haben.