Düsseldorfer EG Yip: „Gegen Mannheim wird es spaßig“

Mit den Adlern wurde Brandon Yip 2015 Deutscher Meister. Am Freitag trifft er mit der DEG auf seinen alten Verein.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Ein Eishockey-Profi ist ja generell sehr viel unterwegs. Dass ein solcher allerdings nach nur zehn Tagen bei einem neuen Verein gleich wieder ins Flugzeug steigt, um für sechs Tage auf einer 1800 Kilometer entfernten Insel an einem Sponsoren-Besuch teilzunehmen, kommt dann doch nicht oft vor. Brandon Yip erging es so. Erst am 22. Oktober war der von der Düsseldorfer EG nach verpflichtete Angreifer in seiner neuen Lebensabschnitts-Heimat gelandet, am Sonntag kehrte er mit dem Tross der DEG von Malta zurück.

Yip nahm den Trip nicht nur wegen der Temperatur von 27 Grad gerne in Kauf. „Die Tage waren super, um meine neuen Mitspieler richtig kennen zu lernen. So fällt mir die Integration natürlich wesentlich leichter“, sagt der 31-Jährige. Drei Spiele hat Yip für die Rot-Gelben bereits bestritten. Eine Torvorlage und vier Strafminuten stehen zu Buche. Die Freude auf seinen vierten Einsatz aber war dem in Vancouver geborenen Kanadier im Gespräch mit der WZ auf Malta am Gesicht abzulesen. Schließlich geht es am Freitag im Rather Dome gegen die Adler Mannheim. „Das wird bestimmt spaßig, die Jungs wieder zu sehen“, sagt Yip mit einem Grinsen.

Von Februar 2015 bis zum Ende der vergangenen Saison trug Brandon Yip das Trikot der Adler. In 67 Spielen gelangen ihm elf Treffer und ebenso viele Torvorlagen. Ein Scorer vor dem Herrn ist der Mann mit den asiatischen Gesichtszügen also eher nicht. Mit seiner körperlichen Präsenz aber schafft er Räume für seine Mitspieler. Zudem ist er sowohl in Über- als auch in Unterzahl ein wertvoller Akteur. „Ich bringe viel Energie auf das Eis und arbeite in den Ecken sowie vor dem Tor sehr hart“, sagt Yip.

Dass er Mannheim dennoch verlassen musste, war dem generellen Kader-Umbau der Adler nach der missratenen Saison 2015/16 geschuldet. Als amtierender Meister wurden die Rot-Weiß-Blauen Zehnter und scheiterten in den Vor-Play-offs an Köln. Wäre es allein nach Manager Teal Fowler gegangen, dann hätte Yip wohl dennoch einen neuen Vertrag bekommen. Allerdings hoffte der auch auf einen Club in den USA. „Ich habe meine Frau vermisst. Sie besitzt in Boston eine kleine Firma und kann daher nicht nach Deutschland kommen“, sagt Yip.

Als die Trainings-Camps in der NHL starteten, blieben die Angebote jedoch aus. So schlug schließlich DEG-Trainer Christof Kreutzer zu, da seine Verletzten-Liste immer länger geworden war. „Ich habe schon einige Tage überlegt, weil ich meine Frau erneut zurücklassen muss. Allerdings hatte ich über die DEG viel Gutes gehört, und da ich die Sprache sowie die Kultur Deutschlands aus meiner Zeit in Mannheim verstehe, habe ich das Angebot angenommen“, erklärt Yip. Eine Entscheidung, die auch Teal Fowler freut. „Ich habe Brandon sofort eine E-Mail geschickt und ihm gratuliert.“

Fowler glaubt, dass Yip der DEG mit seiner Erfahrung helfen wird — ob er am Freitag zum entscheidenden Faktor wird, ist für ihn nebensächlich. „Brandon hat geholfen, dass wir 2015 Deutscher Meister wurden. Damit sind wir für immer verbunden und werden stets in Kontakt bleiben.“

Auch Yip ist nicht nachtragend, dass er die Adler verlassen musste: „Wir hatten ja vernünftige Gespräche, also gibt es auch kein böses Blut.“ Allerdings stellte das Kraftpaket mit chinesischen und irischen Vorfahren klar: „Die Adler haben einen Platz in meinem Herzen. Aber am Freitag werde ich alles geben, damit ich das Spiel für die DEG gewinne.“