Adler gleichen in DEL-Finale gegen Ingolstadt aus
Ingolstadt (dpa) - Die Adler Mannheim haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet und in der Finalserie der Deutschen Eishockey Liga den Ausgleich geschafft. Der sechsfache deutsche Meister feierte am Freitagabend einen verdienten 6:2 (2:1, 2:1, 2:0)-Auswärtssieg beim Titelverteidiger ERC Ingolstadt.
Mannheim hat damit ebenso wie der ERC zwei Siege verbucht - und wurde im vierten Spiel seiner Favoritenstellung erstmals vollends gerecht. „Wir haben zum ersten Mal gezeigt, was wir eigentlich können. Ingolstadt hatte heute nichts zu melden“, sagte Adler-Stürmer Martin Buchwieser, der den ersten Treffer der Adler erzielte (4. Minute). Kurtis Foster (10.), Robert Raymond (25.), Christoph Ullmann (38.), Frank Mauer (45.) und Nikolai Goc (59.) sorgten zudem vor 4815 Zuschauern für den Erfolg der Adler. Die Mannheimer sind wieder voll im Titel-Rennen. Bitter für sie ist jedoch der wahrscheinliche Ausfall von Torjäger Mauer. Der WM-Kandidat verletzte sich im Schlussdrittel bei einem Check am Bein und kam nicht mehr zurück.
Für die Ingolstädter reichten die Treffer von Alexandre Picard (7.) und Michel Périard (28.) nicht. „Wir haben zurecht verloren“, befand ERC-Kapitän Patrick Köppchen. „Dieses Mal haben sie uns ihr Spiel aufgedrückt und wir haben keine Antwort gefunden.“
Die fünfte Partie steigt am 19. April wieder bei den Mannheimern des kanadischen Trainers Geoff Ward, die die höchste Saisonpleite von Spiel drei gut verdaut zu haben schienen. Eine Meister-Entscheidung kann frühestens am Mittwoch fallen.
Wer gedacht hatte, der Hauptrunden-Primus würde nach dem heftigen 1:6 vom Dienstagabend unsicher agieren, sah sich getäuscht. Trotz des Drucks erwischten die Kurpfälzer einen erfolgreichen Auftakt. Freistehend traf Buchwieser, der durch den Ausfall des Mannheimer Vorrunden-Topscorers Glen Metropolit ins Team gerückt war.
Die Ingolstädter konterten schnell. Nach einer feinen Kombination vollstreckte Picard zum Ausgleich. Die turbulenten ersten zehn Minuten krönte Adler-Stürmer Foster mit dem 2:1: Der Kanadier überraschte ERC-Torhüter Timo Pielmeier von der blauen Linie.
Beide Kontrahenten erspielten sich weitere Chancen. Die größte Möglichkeit vergab Mannheims Mauer, als er nach einem Solo wenige Sekunden vor der Pause am Pfosten scheiterte.
Im zweiten Abschnitt war Mannheim die bessere Mannschaft. Bei Raymonds Schuss musste Ingolstadts Goalie Pielmeier auch den dritten Treffer aus der Distanz hinnehmen. In Überzahl kamen die Gastgeber aber wieder heran. Als Périard den Puck versenkte, war Adlers Nationaltorhüter Dennis Endras die Sicht verstellt.
Der 29-jährige Endras war insgesamt ein guter Rückhalt seines Teams und stand zehn Minuten später im Blickpunkt, als er gegen Brendan Brooks den Ausgleich verhinderte (37.). Dann durfte er sich freuen: Eine famose Einzelleistung krönte Ullmann mit dem 4:2. Zuvor hatte Mauer zum zweiten Mal den Pfosten (32.) getroffen.
Zu Beginn des Schlussabschnitts jubelten die Mannheimer Fans zu früh: Der von Ullmann geschossene Puck flog auf der Torlinie entlang. Schon eine Viertelstunde vor Schluss besorgte Mauer dann aber die Vorentscheidung. Goc traf noch ins leere Tor.