Bayern-Duo leistet im DEL-Halbfinale Widerstand
Berlin (dpa) - Von wegen lockerer Weg ins Traumfinale: Der Einzug in die DEL-Endspiele wird für die Favoriten aus Berlin und Mannheim richtig harte Arbeit. Das zumindest versprechen die aufmüpfigen Gegner Straubing und Ingolstadt, denen im DEL-Halbfinale jeweils Comebacks gelangen.
„Nun haben wir das Momentum auf unserer Seite“, meinte Straubings Sandro Schönberger nach dem überraschenden 3:1-Auswärtserfolg in Berlin. Kapitän Michael Bakos hofft, dass dieser Coup für das vierte Match am Mittwoch in Straubing „nochmal neue Kräfte freisetzen wird“. Die Underdogs aus Niederbayern glauben an ihre Chance.
„Unser Ziel ist weiterhin das Finale“, tönte Schönberger. Dafür wollen die Tigers im heimischen Stadion am Pulverturm noch einmal alles geben. Denn auch wenn Straubing die Eisbären am Ostermontag überraschte (Schönberger: „Sie haben wohl gedacht, sie sind schon so gut wie durch“), betonte Coach Dan Ratushny: „Es ist nur ein Sieg von drei notwendigen. Daher haben wir am Mittwoch eine große Aufgabe vor uns.“
Sogar noch ein bisschen schwieriger dürfte das Unterfangen für den ERC Ingolstadt werden. Die Oberbayern hatten durch ein 3:0 gegen die Adler Mannheim ebenso ein viertes Spiel erzwungen - müssen aber im Gegensatz zu Straubing auswärts ran. „Wir sind noch am Leben“, sagte Trainer Rich Chernomaz. Schon im zweiten Spiel der Best-of-Five-Serie waren die Ingolstädter auswärts mit Mannheim fast ebenbürtig (3:4), weswegen Torjäger und Erfolgsgarant Thomas Greilinger prognostiziert: „Wenn wir so weitermachen, sollte noch einiges drin sein.“
Auch Coach Chernomaz wittert die Chance und setzt dabei auf kleine psychologische Spielchen. Der Druck liege nun ganz klar auf Mannheim, meinte er - die Adler müssten schließlich daheim gewinnen.
In der Kurpfalz hält man von Psychotricks wenig. Nationalspieler Christoph Ullmann unterstrich nach der Niederlage in Ingolstadt unmissverständlich: „Wir haken das jetzt ab und sehen nach vorne auf das vierte Spiel in Mannheim. Da wird Ingolstadt ein heißer Tanz erwarten. Dort machen wir den Sack zu!“
In punkto Selbstbewusstsein stehen die Eisbären Berlin ihren Dauerrivalen aus Mannheim in nichts nach. Mit der Heimschlappe wollte man sich in der Hauptstadt daher auch gar nicht lange aufhalten. „Wir haben zwar verloren, die Serie steht aber immer noch 2:1 für uns und nun gewinnen wir in Straubing“, meinte Nationalverteidiger Constantin Braun. „Die Niederlage wirft uns jetzt nicht um. Vielleicht waren wir uns unserer Sache aber auch zu sicher. Aber das wird uns bestimmt nicht noch einmal passieren.“