Dicke Luft bei den Eisbären: Im „Welli“ droht DEL-Aus
Berlin (dpa) - Zur schwierigen sportlichen Situation kommt nun auch noch Ärger mit den eigenen Fans: Dem einstigen Serienchampion Eisbären Berlin droht schon wieder ein bitteres und verfrühtes Saisonende.
Der siebenmalige deutsche Eishockey-Meister muss ausgerechnet im alten Wellblechpalast am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Nürnberg Ice Tigers siegen, um noch eine Chance auf das Playoff-Viertelfinale zu haben - vor 4695 anstatt 14 200 Zuschauern wie sonst in der inzwischen heimischen O2-World.
„Das ist alles ein bisschen blöd gelaufen“, bekannte Eisbären-Manager Peter-John Lee ob der misslichen Lage nach der 2:6-Klatsche im ersten Pre-Playoffspiel am Mittwoch in Nürnberg. Die große Arena ist wegen einer Motorrad-Show belegt. Offenbar rechnete bei der Planung niemand damit, dass der selbsternannte Titelfavorit die direkte Qualifikation für das Viertelfinale wieder verpassen wird.
2014 scheiterten die erfolgsverwöhnten Eisbären am späteren Meister Ingolstadt. Das frühe Aus droht dem Team von Trainer Uwe Krupp nun schon wieder. „Die Eisbären haben enttäuscht“, kommentierte der Ex-Bundestrainer und heutige TV-Experte Hans Zach das schwache Auftreten der Berliner am Mittwoch in Nürnberg. „Am Freitag brauchen wir mehr Durchsetzungsvermögen“, beschrieb es Krupp.
Dann sollen zumindest alle 4824 Abo-Inhaber Zutritt haben, obwohl im Wellblechpalast offiziell nur 4695 Zuschauer Platz finden. „Jeder Dauerkarteninhaber wird in die Halle kommen“, versprach Lee ungeachtet dessen, dass auch einige Fans aus Nürnberg in die Halle müssen. Möglicherweise werden einige Anhänger aber auch vom umständlichen Kartenumtausch abgeschreckt. Bis zu zwei Stunden mussten die Dauerkartenbesitzer anstehen, um die Austauschtickets zu erhalten. Verärgert sind natürlich auch die Fans, die sich wegen des Umzugs ausgesperrt fühlen. In den sozialen Netzwerken im Internet wird den Eisbären mangelnde Planung vorgeworfen.
Verlieren die Berliner am Freitag, wird in der O2-World in dieser Saison gar nicht mehr gespielt. Ansonsten käme es am Sonntag (14.30 Uhr) zum entscheidenden dritten Spiel in Nürnberg.
Unbedingt siegen müssen auch die Krefeld Pinguine nach dem 3:4 nach Verlängerung am Mittwoch in Wolfsburg. Der Vorrunden-Zehnte sieht allerdings gute Chancen, sich das dritte Spiel am Sonntag zu erkämpfen. Schon in Wolfsburg war Krefeld mindestens auf Augenhöhe.