Hannover gewinnt Derby - Wolfsburg weiter vorn
Berlin (dpa) - Die Grizzly Adams Wolfsburg haben ihren Vorsprung trotz der zweiten Pleite nacheinander behalten. Trotz langer Führung unterlag der Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga DEL beim amtierenden Meister Hannover Scorpions mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:2).
In einem gutklassigen Niedersachsen-Derby vergab Wolfsburg zu viele Chancen. Da auch Verfolger Eisbären Berlin bei den Nürnberg Ice Tigers mit 0:2 verlor, blieb der Abstand von sechs Punkten bestehen. Die Berliner sind mit 80 Punkten im Kampf um Platz eins, der in den Playoffs Heimrecht in allen entscheidenden Partien bis ins Finale garantiert, noch immer weit weg von Wolfsburg (86).
Vor 5058 Zuschauern in der TUI-Arena von Hannover brachte Tyler Haskins die Gäste aus Wolfsburg nach 24:17 Minuten in Führung, nachdem sich beide Teams schon zuvor ein heißes Duell geliefert hatten. Die Gastgeber mussten dabei ab der 14. Minute auf ihren Top-Torjäger Adam Mitchell verzichten, der sich die Schulter auskugelte und schon als dritter Stürmer ausfiel. Fünf Minuten vor dem Ende glich Ryan Maki dennoch aus. Und 26 Sekunden vor Schluss drehte Aris Brimanis mit einem Schlagschuss die Partie für den Meister. „Das darf nicht passieren. Natürlich sind wir sauer, dass wir die Partie noch aus der Hand gegeben haben“, sagte Wolfsburg-Coach Pavel Gross.
Der Tabellen-Dritte Krefeld Pinguine (jetzt 78 Zähler) tat sich gegen die Augsburger Panther lange schwer, gewann am Ende aber auch dank Doppel-Torschütze Boris Blank mit 3:2. Der EHC München setzte sich mit 3:2 nach Penalty-Schießen beim Tabellennachbarn Ingolstadt durch. Als 15. Penalty-Schütze verwandelte der Münchner Kyle Helms. Die Iserlohn Roosters bezwangen die Straubing Tigers mit 2:0.
Die Eisbären sehen die Tabellenspitze nur noch aus weiter Ferne - Nürnberg dagegen kann doch noch gewinnen. Der viermalige deutsche Meister, der nach Steve Walker und André Rankel auch Stürmer Sven Felski nicht dabei hatte, setzte seine Serie der schwachen Auswärtsresultate fort und unterlag bei den Ice Tigers. Dabei hatten die Franken zuletzt auf eigenem Eis dreimal in Serie und insgesamt fünfmal nacheinander nicht mehr gewinnen können.
Doch James Kemp (8. Minute) und Greg Leeb (26.) nutzen ihre Chancen diesmal konsequent und brachten die Gastgeber vor 5565 Zuschauern auf die Gewinnerstraße. Vor allem mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung stoppten die Nürnberger ihre Negativserie. Bei den Berlinern setzt sich dagegen die Tendenz fort: daheim hui - auswärts pfui. In den vergangenen sieben Auswärtspartien konnten sie gerade einmal fünf Zähler verbuchen.
Mit dem zweiten Sieg nacheinander wahrten die Kölner Haie am 53. DEL-Spieltag ihre Minichance, doch noch die Playoffs zu erreichen. In einem mitreißenden und abwechslungsreichen Spiel bezwangen die Domstädter vor 14 056 Zuschauern die Adler Mannheim mit 6:4 (1:1, 2:2, 3:1) und haben jetzt 62 Punkte auf ihrem Konto. Allerdings müssen die Haie fünf ihrer letzten sechs Partien in der Normalrunde auswärts bestreiten. Gegen die Mannheimer, die von rund 1200 Fans nach Köln begleitet wurden, erzielten nach dreimaliger Gästeführung Johan Akerman und Greg Claaßen die Entscheidung zugunsten der Haie.