K.o.-Phase beginnt: Hannover und EHC müssen zuschauen
Berlin (dpa) - Die dramatischen letzten Hauptrundenpartien der Deutschen Eishockey Liga (DEL) machen Lust auf die Playoffs. Nach den 52 Vorrunden-Spieltagen ohne Übermannschaft und mit etlichen knappen Entscheidungen wird es in der am Mittwoch beginnenden K.o.-Phase ernst.
In den Kampf um die Meisterschaft können zwei Teams nicht eingreifen, die sich Hoffnungen auf die Pre-Playoffs gemacht hatten. Beim EHC München und bei den Hannover Scorpions saß der Schock tief.
„Das ist brutal frustrierend. Ich muss das jetzt in den nächsten Tagen verdauen“, kommentierte Münchens Kapitän Felix Petermann den geplatzten Traum eines Derbys gegen Augsburg. Lange sah es am Sonntag so aus, als ob der EHC als Tabellenneunter gegen den Achten Augsburg spielen würde. Bis acht Minuten vor dem Ende führten die Bayern 1:0 in Hamburg. Die Freezers schossen aber noch zwei Tore und München war raus, weil Wolfsburg und Straubing gewannen. „Wir haben gefightet bis zum Schluss. Man kann keinem Spieler einen Vorwurf machen“, befand Petermann.
Ein fader Beigeschmack bleibt für Pat Cortina, der sein letztes Spiel als EHC-Coach auf der Bank absolvierte. Mit einem Misserfolg endete seine Tätigkeit, nun konzentriert sich der Italo-Kanadier vollständig auf den Job als Bundestrainer. Neben Cortina soll Medienberichten zufolge auch Kapitän Martin Buchwieser München verlassen, „Bild“ und „Abendzeitung“ vermeldeten am Montag ein künftiges Engagement des Nationalspielers in Mannheim. Die Adler dementierten den Transfer auf Nachfrage, München äußerte sich nicht.
Immerhin mit einer positiven Nachricht wartete der EHC am Montag auf. Weil der österreichische Hauptsponsor Red Bull die GmbH komplett übernimmt, sei die Zukunft des Vereins vorerst gesichert. Der EHC werde in der neuen Saison am Standort München in der DEL spielen.
Bei den Scorpions herrschte Trauer, dem Meister von 2010 ging auf der Zielgeraden die Luft aus. Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen war zu wenig für die K.o.-Runde. Die Enttäuschung war bei Ex-Nationalspieler Sascha Goc „riesengroß, wir haben alles gegeben, gekämpft bis zum Umfallen“. Trotz großer Moral unterlagen die Niedersachsen in Krefeld 5:6 nach Verlängerung und wurden nur Elfte.
Die Spieler des niedersächsischen Rivalen Grizzly Adams Wolfsburg jubelten hingegen. Der Vizemeister von 2011 rutschte durch den 3:2-Sieg gegen Schlusslicht Düsseldorf auf den letzten Drücker noch ins Pre-Playoff-Starterfeld und bekommt es von Mittwoch an mit den Nürnberger Ice Tigers zu tun. Wolfsburgs Kai Hospelt hatte nach dem Spielende eine Gänsehaut. „Ich habe in fünf Jahren viel erlebt in Wolfsburg, aber das war mit das Größte“, sagte der Kapitän in der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“.
Auch in Straubing und Augsburg herrscht Vorfreude auf das bayrische Derby in der ersten Playoff-Runde. Panther-Trainer Larry Mitchell war nach dem 4:3-Sieg gegen Iserlohn „sehr, sehr glücklich. Wir sind zum vierten Mal in fünf Jahren in die Playoffs eingezogen“, sagte er in der „Augsburger Allgemeinen“. Verteidiger Patrick Seifert weiß, worauf es nun ankommt: „Gut essen, gut schlafen, dann können die Playoffs gegen Straubing kommen.“