Trotz hitzigem Duell: Adler wollen mit Ruhe weiter

Mannheim (dpa) - Die Profis prügelten sich, Wolfsburgs Trainer Pavel Gross zürnte, doch Adler-Coach Geoff Ward ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Im Eishockey kochen halt mal die Emotionen hoch“, kommentierte er unaufgeregt den Streit beim 4:0 der Adler Mannheim über die Grizzly Adams Wolfsburg.

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Auch wenn die dritte Halbfinal-Begegnung in der Deutschen Eishockey Liga aggressiv zu Ende ging, soll es am Donnerstag normal weitergehen. „Ich glaube nicht, dass irgendwas anders sein wird. Zwei Teams werden rauskommen und hart gegeneinander spielen, so sind die Playoffs“, sagte der 52-jährige Kanadier Ward.

Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel im Duell mit Wolfsburg kann der Titelkandidat auswärts bereits die Finalteilnahme klar machen. Dann könnte unter Ward etwas gelingen, was seine Vorgänger - Übergangstrainer Hans Zach und Adler-Spielerlegende Harold Kreis - vergeblich versucht haben: den Gewinn des siebten Titels. Nach enttäuschenden Jahren scheint Wards Stil ein Erfolgsrezept der Mannheimer zu sein. Der Kanadier strahlt Ruhe aus und findet immer wieder die richtige Ansprache.

Ward blieb deshalb auch am Dienstagabend gelassen, sein Wolfsburger Trainer-Kollege Gross hatte sich dagegen auch eine ganze Weile nach Spielschluss noch nicht beruhigt. „Was mich geärgert hat? Da musst du einen anderen fragen“, grummelte der einstige Adler-Meisterspieler aus den 90ern. Die Stirn in Falten gelegt fuhr er fort: „Den ehemaligen (...) Oberligisten musst du fragen, nicht mich.“ Gross meinte das Verhalten von Mannheims Manager Teal Fowler, doch der war sich keiner Schuld bewusst: „Es war eine Reaktion auf das, was auf dem Eis passiert ist.“

Wenige Sekunden vor dem Ende hatten Adler-Stürmer Brandon Yip und Wolfsburgs Angreifer Sergej Stas ihre Handschuhe ausgezogen und sich einen heftigen Faustkampf geliefert. Zuschauer und Mitspieler feuerten an, Gross zürnte an der Bande in Richtung des Kontrahenten. „Ich habe Richtung Mannheimer Bank null gesagt“, erklärte Gross anschließend. Fowler dagegen meinte: „Das ist das Verhalten, was er die ganze Serie an den Tag legt. Er ist halt, wie er ist.“

Mannheims Manager stellte fest: „Wir respektieren Wolfsburg. Es ist eine körperlich starke Mannschaft.“ Ganz so gelassen wie sein Coach Ward scheint er die Sticheleien des Gegners aber nicht zu nehmen. Auf die Frage, ob Wolfsburg auch Mannheim respektiert, antwortete Fowler: „Dazu gebe ich erst nach der Serie Auskunft.“