Wolfsburg und Straubing: Underdogs sorgen für Furore
Berlin (dpa) - Die Grizzly Adams Wolfsburg und Straubing Tigers haben es vorgemacht: Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist in der K.o.-Phase immer wieder für Überraschungen gut.
In den Pre-Playoffs schalteten die beiden Teams die favorisierten Clubs aus Nürnberg und Augsburg aus und haben in der entscheidenden Saisonphase noch viel vor. Die nächsten Gegner Mannheim und Köln dürfen trotz einer souveränen Hauptrunde vor den Viertelfinal-Duellen gewarnt sein.
Die Wolfsburger, die Nürnberg auswärts den Knock-Out versetzten, müssen am Mittwoch bei den Adlern Mannheim antreten. „Wir können locker aufspielen“, sagte Grizzly-Geschäftsführer Charly Fliegauf nach dem 5:3-Sieg im entscheidenden Spiel. Matchwinner Norman Milley sieht Mannheim natürlich im Vorteil gegenüber seinen Grizzlys, die sich erst am letzten Hauptrundenspieltag in die Pre-Playoffs gerettet hatten. „Mannheim hat eine sehr große Tiefe in seinem Kader, das ist ein ganz schwerer Gegner“, meinte der Kanadier.
Für Trainer Pavel Gross ist Mannheim ein besonderer Club. Der Tscheche spielte als Profi sechs Jahre lang für die Adler. „Ach, das wissen in Mannheim vielleicht zehn Leute“, sagte Gross. Pikant ist das Duell auch für Kapitän Kai Hospelt, dessen Wechsel nach der Saison in die Kurpfalz als offenes Geheimnis gilt. Das scheint den Spieler nicht zu stören. „Wieso?“, fragte er. Auf das Viertelfinale freut er sich. „Es wird supergeil, weil die Halle voll sein wird“, zitierte die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ den Flügelstürmer.
Für die Nürnberg Ice Tigers endete die Spielzeit dagegen trotz großer Erwartungen mit einer Enttäuschung. Das Team des weltgewandten Trainers Bengt-Ake Gustafsson, das mit viel Geld verstärkt worden war, steht wohl vor einem Umbruch.
„Es wird sich einiges ändern. Es wird einige Überraschungen geben“, kündigte Hauptsponsor Thomas Sabo nach dem abrupten Saisonende an. Wie schon in der Hauptrunde zeigte sich das Ice-Tigers-Gebilde auch in den Pre-Playoffs als fragil. Für den erneuten Leistungsabfall in der dritten Partie hatte kein Spieler eine spontane Erklärung parat. Kapitän Patrick Reimer klagte lediglich: „Ein Drittel gut spielen, reicht nicht.“