DEL, 45. Spieltag, 23.1.2017 DEG ringt Straubing nieder und wahrt die Play-off-Chance

Das 4:3 ist der erste Heimsieg im Jahr 2018. Vor dem Spiel gibt es Pfiffe gegen den Trainer.

John Henrion jubelt über das 4:3.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Als rund zehn Minuten vor dem ersten Bully des Heimspiels gegen die Straubing Tigers die Mannschaftsaufstellung der Düsseldorfer EG verlesen wurde, gab es Pfiffe von den Rängen. Unmutsäußerungen gegen den Trainer, der am Ende der Saison zu den Adlern Mannheim wechselt, um dort Co-Trainer zu werden. Der Kredit von Mike Pellegrims scheint aufgebraucht — wenn er denn bei der Anhängerschaft der DEG überhaupt je einen hatte.

Das erste Heimspiel seit Bekanntgabe des Endes der Zweckgemeinschaft Pellegrims/DEG war ein eminent wichtiges im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze in der Deutschen Eishockey Liga. Vor der trotz Dienstagabend erschreckenden Kulisse von 4414 Zuschauern in einem der wichtigsten Heimspiele der Hauptrunde setzten sich die Düsseldorfer am Ende mit 4:3 (2:1/1:1/1:1) durch und sprangen zumindest vorübergehend wieder auf den zehnten Tabellenplatz.

DEG holt drei Punkte gegen Straubing
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„Das muss uns einen Schub geben. Es war sicherlich nicht der schönste Sieg heute. Aber das muss unser Selbstvertrauen stärken“, sagte Stürmer Manuel Strodel, seit Wochen einer der Besten im Team der DEG und gegen die Tigers mit einem Tor und einer Vorlage wieder entscheidend am Erfolg beteiligt.

Durch die beiden Auswärtsniederlagen in München und Mannheim am vergangenen Wochenende hatte sich die Ausgangslage der Rot-Gelben im „Schneckenrennen Play-off-Kampf“ wieder sichtbar verschlechtert. Stand die DEG nach dem Auswärtssieg in Iserlohn eine Woche zuvor plötzlich auf Rang sechs, wurde sie wieder bis auf Platz elf durchgereicht.

Gegen einen engagierten Tabellenletzten aus Straubing erwischte die DEG den besseren Start, durchlief aber wie schon in der gesamten Saison einige Wellentäler. „Wir haben uns das Leben mit den Strafzeiten heute selbst schwer gemacht“, analysierte Pellegrims. Den Belgier vorzeitig von seinen Aufgaben zu entbinden, kam für die Verantwortlichen nicht in Betracht. Weder nach seiner Entscheidung, den Club nach einem der beiden vereinbarten Vertragsjahre zu verlassen, noch nach dem unter dem Strich zuletzt schwachen Auftritt in Mannheim (1:3).

Eine Niederlage gegen das Schlusslicht aus Niederbayern hätte die Stimmung mit hoher Wahrscheinlichkeit endgültig kippen lassen. Aber auch so waren die Pfiffe vor dem Spielbeginn nicht die einzigen negativen Reaktionen. Während eines komplett harmlosen und uninspirierten Überzahlspiels gab es höhnischen Applaus. „Manchmal ist das ein bisschen schade. Wir brauchen die da draußen. Am Ende haben uns die Fans aber wieder gepusht“, sagte Strodel.

Und obwohl der tapfere Gegner drei Mal eine Düsseldorfer Führung egalisierte und selbst am Siegtreffer schnupperte, behielt die DEG letztlich alle drei Punkte. Weil Top-Torschütze John Henrion fünf Minuten vor dem Ende traf — auf Zuspiel von Rob Bordson und des bärenstarken Manuel Strodel.