6:1 gegen Duisburg: Pinguine machen es gnädig
Die Krefelder vergeben beim 6:1 gegen Duisburg reihenweise Großchancen.
Krefeld. So leicht - und doch so schwer. Gegen die erschreckend schwachen Füchse Duisburg sicherten sich die Krefeld Pinguine gestern vor 3962 Fans im König-Palast mit einem 6:1 (1:0, 2:1, 3:0) den dritten Sieg im dritten Spiel der jungen DEL-Saison.
Die mit vielen kleinen und großen Rivalitäten im Vorfeld angeheizte Partie ließ indes schon nach kurzer Zeit die meisten Zuschauer recht kalt. Denn zu deutlich waren die Rollen verteilt. Die Gäste aus der Nachbarstadt waren schlicht in allen Belangen unterlegen - und dies überdeutlich. Doch genau diese Überlegenheit wurde zum Problem für die Pinguine. Da sie teilweise weniger als im Training gefordert wurden, ging es mehr und mehr um Schönspielerei statt um den konsequenten Zug zum Tor und zum krönenden Abschluss.
So wurde Füchse-Keeper Lukas Lang, Sohn der Krefelder Torhüter-Legende Karel zum auffälligsten Akteur auf dem Eis. Und der Sprössling des Duisburger Coaches lernte wieder einmal das Schicksal der Torsteher kennen. Zwischen Held und Depp liegen oft nur Millimeter. Denn beim 1:0 der Pinguine durch Richard Pavlikovsky (5.) bugsierte er sich die Scheibe selbst über den Schläger ins Tor. Aber dann fing der "kleine Lang" alles, was die sehr schön anzusehenden Spielzüge der Pinguine auf sein Tor brachten.
Und das war schon eine ganze Menge. Es war so viel, das selbst die "Schlampigkeiten" in der KEV-Abwehr eher für Unterhaltungswert denn für Aufregung sorgten. Dass dann Scott Langkow ausgerechnet die Alleingänge der "untreuen" Ex-Lieblinge Alexander Selivanov und Jan Alinc souverän stoppte, das ging den Pinguine-Fans "runter wie Butter". Sie hatten das im Sommer abgewanderte Trio mit gellenden Pfiffen empfangen.
Als die ersten KEV-Fans angesichts der unzähligen ausgelassenen Torchancen und der ziellosen Schönspielerei ein böses Erwachen fürchteten, war Charlie Stephens zur Stelle. Mit seinem dritten Tor im dritten Spiel brach er bei Unterzahl den Bann (26.). Der Gewaltschuss von erneut Pavlikovsky (33.) zum 3:0 war die endgültige Entscheidung. Daran konnte auch der Treffer von Sup (37.) nichts ändern. Denn es blieb auch in der Folge beim Einbahnstraßen-Eishockey.
Überraschenderweise kam im Schlussabschnitt noch einmal etwas Intensität ins Spiel- zur Freude der fast schon gelangweilten Zuschauer. Die ließen dann noch einmal Roland Verwey (55.) bei seinem ersten Saisonspiel, Serge Payer (57.) und Boris Blank (59.) jubeln. Fazit: Leichter konnte man keine drei Punkte holen, auch wenn man dabei noch viele Scorerpunkte verschenkt hat.