Pinguine setzen auf Verjüngungskur mit neuem Chef
Igor Pavlov soll nach vielen Enttäuschungen die Pinguine wieder zum Erfolg führen.
Krefeld. Die vergangene Saison hat Spuren hinterlassen. Nachdem die Krefeld Pinguine die Play-off-Runde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verpasst hatten, folgte prompt die Runderneuerung. Trainer Jiri Ehrenberger wurde zum Sportlichen Leiter befördert, Igor Pavlov (zuletzt in Regensburg tätig) übernahm das Coachen. Er feiert damit seine Trainer-Premiere in der höchsten Eishockey-Liga.
Auch die Mannschaft hat ein neues Gesicht. Zwölf Spieler verließen den Klub, darunter langjährige Stammspieler wie Jan Alinc, Daniel Kunce, der letzte Überlebende der Meistermannschaft von 2003, oder Alexander Selivanov (bereits in der laufenden Saison), die es alle auf die andere Rheinseite nach Duisburg zog. Traurig ist man in Krefeld darüber nicht, war das Trio einem gesunden Teamgeist doch eher abträglich.
Für frischen Wind sollen neun Zugänge sorgen, jung, dynamisch und vor allem charakterlich einwandfrei. Denn der Teamgedanke steht in Krefeld über allem. "Wir haben eine charakterstarke Mannschaft", will Trainer Igor Pavlov nach der längsten und intensivsten Saisonvorbereitung festgestellt haben. "Ein ehrliches, hungriges Team mit Jungs, die hart arbeiten und etwas erreichen wollen", wie Pavlov sagt.
Mit einem Durchschnittsalter von rund 25 Jahren gehört der Kader der Pinguine in der Tat zu den jüngsten der Liga. Verstärkt durch einige NHL- oder AHL-erfahrene Akteure wie Torhüter Scott Lankow, Verteidiger Jim Fahey sowie den Stürmern Shay Stephenson, Serge Payer oder dem Ex-Düsseldorfer Charlie Stephens.
Sie sollen neben den etablieren Richard Pavlikovsky, Dusan Milo, Herberts Vasiljevs, Boris Blank, Lynn Lyons und Nationalspieler Roland Verwey, der aufgrund eines Zehenbruchs die ersten zwei Wochen fehlen wird, die Jungspunde führen.
Eine Verjüngungskur, die langfristig Erfolge bringen, den Klub aber bereits in dieser Saison zumindest in die Pre-Play-off-Runde führen soll. Daran wird sich auch der Trainer messen lassen müssen.
Nervös macht Pavlov das nicht. Schließlich habe man in der Vorbereitung den Grundstock gelegt, um die Belastungen einer langen Saison durchzustehen. Jetzt hoffen sie in Krefeld auf einen erfolgreichen Auftakt am Freitag in Ingolstadt. Erstens aus finanziellen Gründen:
"Vor zwei Jahren sind wir mit vier Niederlagen in die Saison gestartet. Das war eine wirtschaftliche Katastrophe", erinnert sich Aufsichtsrats-Vorsitzender Wolfgang Schulz. Aber auch wegen der sportlichen Perspektive: "Denn ein Sieg gibt das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben", weiß Pavlov. Und die werden schwer genug.