Eine fast perfekte Einstimmung
Eishockey: Pinguine- Begegnung mit ihren Anhängern und dem Erzrivalen aus Düsseldorf.
Krefeld. Die Heimpremiere der Krefeld Pinguine endete gestern durchwachsen. Gegen die Düsseldorfer EG gab es vor 2665 Zuschauern in der Rheinlandhalle eine 2:4 (0:0, 2:3, 0:1) Niederlage.
Zwar geben Ergebnisse aus der Vorbereitung nur Teile der Wahrheit wieder, doch bei den Fans der Krefelder dürfen manche Sorgenfalten entstanden sein. Andererseits gab es auch Lichtblicke. So wie in der 16. Spielminute durch den neuen Torhüter Scott Langkow.
Düsseldorfs Rob Collins schoss knallhart vom Bullypunkt, doch die Fanghand Langkows pflückte die Scheibe aus dem Torwinkel. Erleichterter Szenenapplaus und eine gehörige Portion mehr Zuversicht auf den KEV-Rängen war der Lohn.
Auch Neuzugang Shay Stephenson zeigte vielversprechende Ansätze, wie beispielsweise bei seinem cleveren Lupfer zur 1:0-Führung der Pinguine (21.). Erleichternd auch für die KEV-Anhänger: Roland Verwey erzielte das 2:2 (34.) bei Überzahl, so dass man eine Linderung der eklatanten Powerplay-Schwäche der Vorjahre erhoffen darf.
Unverkennbar indes, dass viele Pinguin-Akteure nach dem Stressprogramm der Vorwochen "auf dem Zahnfleisch" gingen, aber dennoch bis zum Schluss kämpften und sich mühten. Aber eben auch, dass es im Vergleich mit einem Team wie Düsseldorf auch an individueller Qualität hinter den ersten beiden Blöcken mangelt.
Dass die Fans dennoch nicht enttäuscht nach Hause gingen, lag am Kampfgeist der Krefelder, die erst durch einen Treffer ins von Langkow verlassene Tor zum 2:4 die Niederlage akzeptierten.
Dabei hatte das Wochenende so optimistisch begonnen. Stadionsprecher Kris Lach hatte jedenfalls kaum Mühe, die Fans am Vorabend der Saisonpremiere auf die "heißgeliebten Düssis" einzustimmen.
Selbst den Neuzugängen aus Übersee wurde von den rund 350 Fans bei Rudolph’s auf der Rennbahn schnell klar gemacht, dass die KEV-Anhänger bei einer Partie gegen die DEG eigentlich nur eines wünschen: einen Sieg. So wurde dann auch Trainer Igor Pavlov besonders bejubelt, als er ankündigte: "Es wird ein zweikampf-intensives Spiel werden."
Der gebürtige Russe hat sich - so machte der Begrüßungsjubel bei seiner Vorstellung deutlich - schon eine ganze Menge Sympathie erarbeitet. Ebenfalls auf den Spitzenrängen des "Applausometers": Torhüter Scott Langkow (was wohl die hohe Erwartungshaltung widerspiegelte) und Stürmer Charlie Stephens, dessen fünf Treffer in fünf Spielen allerdings auch eine Abkürzung in die Herzen der Fans sind. "Wir haben eine sehr gute Truppe mit Charakter", zog Pavlov ein Resümee des Trainingslagers. "Unser Saisonziel sind die Playoffs", gab Geschäftsführer Wolfgang Schäfer die Marschroute aus.
Sehr zur Freude der Fans, die sich bereits bei Bier und Gesprächen auf die Saison eingestimmt hatten. Die überaus gute Stimmung zeigte, dass das Fanprojekt als Organisator der Veranstaltung wusste, was die "gusseisernen Fans" sich wünschten. Die "Neuen" im KEV-Dress waren jedenfalls beeindruckt und blickten immer wieder ungläubig in die Runde.