Adduono: "Für das Auftreten gibt es keine Entschuldigung"

Der Trainer der Pinguine kritisiert nach dem Spiel in Köln die Spieler hart.

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Krefeld. Die Pinguine-Anhänger waren hörbar betroffen. Als nach der 2:6-Niederlage in Köln Trainer Rick Adduono bei der Pressekonferenz auf dem Videowürfel erschien, da kam aus dem Krefelder Fanblock ein erschrecktes „Booah“! Verständlich, denn im Gesicht des Pinguine-Coaches hatten Spiel und Leistung unübersehbare Spuren hinterlassen. Erschöpfung, tiefe Sorgenfalten, Frust — mühsam um passende Worte ringend, suchte der Kanadier nach Erklärungen. „Es war wie ein Play-off-Spiel in dieser Saisonphase. Da darf man keine Begegnung verschenken. Das haben wir getan. Es gibt keine Entschuldigung.“

In der Tat hatte das, was seine Spieler auf dem Eis boten, wenig mit Play-off zu tun. Vor allem bei dem, was vom Kopf her kommen muss. Von der ersten Sekunde an fehlte die Einstellung zum Spiel - oder, wie es Adduono beschrieb: „Wir waren nicht bereit.“ Halbherzig in den Zweikämpfen macht man einen motivierten Gegner immer zum Sieger. Eine Binsenweisheit im Eishockey. Adduonos Eingeständnis lautete: „Wir haben die Zweikämpfe in den Ecken verloren.“ Fehler, die schnell ansteckend wirkten. Aus einem zuletzt kompakt und selbstbewusst wirkenden Team wurde eine Truppe von Einzelkämpfern.

Kein Wunder, dass Adduono geschafft aussah. Denn im Gegensatz zu den Fans muss er die Defizite nicht nur sehen, als Trainer muss er auch die Erklärungen finden, die Fehlerquellen beseitigen. Und das möglichst schon bis zum Spiel am Freitag in Augsburg. Doch kurz nach der Partie in Köln wirkte Adduono ein wenig ratlos.

Zumal der Blick auf die Tabelle seine Einschätzung von der heißen Saisonphase unterstreicht. Sechs Spiele vor dem Ende der Hauptrunde haben der Zweite Wolfsburg und Krefeld je 84 Punkte, Köln — mit einem Spiel weniger — 83. Es folgen bis Rang sechs Nürnberg (80) und Mannheim (79 — ebenfalls ein Spiel weniger). Es geht also im Kampf um das wirtschaftlich so wichtige Heimrecht in den Playoff (bis Rang vier) extrem eng zu. Und Leistungsschwankungen wie in den jüngsten Spielen sind in der K.o.-Runde fatal. Deshalb wären Erfolgserlebnisse in Augsburg morgen und gegen Straubing am Sonntag von Vorteil.