Charaktertest für die Pinguine
Die Aufgabe bei den Straubing Tigers am Mittwoch ist eine echte Prüfung für die Krefelder.
Krefeld. „Wir haben noch eine Rechnung offen mit Straubing. Gegen die wollen wir unbedingt gewinnen in dieser Saison“, hat Daniel Pietta, Nationalspieler der Krefeld Pinguine, im WZ-Interview vor der Saison gesagt. Knapp drei Wochen später besteht am Mittwoch (19.30 Uhr) die erste Gelegenheit dazu, die Negativserie von sogar elf (!) Spielen ohne Sieg gegen die Niederbayern zu durchbrechen.
Es war der 3. September 2010, an dem die Pinguine das bisher letzte Mal gegen Straubing gewinnen konnten. Sinan Akdag und Michail Kozhevnikov trafen beim 2:1-Erfolg in Bayern. In der Zwischenzeit gab es viele enge Duelle, aber auch deftige Klatschen wie das 1:5 in der Saison 2011/2012. Dass die Tigers im Eisstadion am Pulverturm besonders stark sind, durfte Adler Mannheim beim 1:4 vor zehn Tagen erleben.
Es war der bisher einzige Sieg des Teams von Trainer Dan Ratushny, das deshalb nur Vorletzter ist. Jedoch waren die Spiele bei den Niederlagen gegen die Top-Teams Köln (3:4), München (3:4) und Nürnberg (1:2) bis zum Ende offen. Die Krefelder sollten also gewarnt sein, zumal das frenetische Straubinger Publikum die kampfstarke eigene Truppe wieder nach vorne peitschen dürfte.
Um dem befürchteten Verkehrschaos vor dem Feiertag aus dem Weg zu gehen, ging es am Dienstag nach dem Morgentraining und einem Mittagessen Richtung Süden. Geschäftsführer Robert Haake hatte kurzfristig Geld für ein günstiges Hotel in Straubing lockergemacht. Am Mitwochvormittag gibt es eine Einheit auf dem Eis.
Mit im Bus saß der gleiche Kader, der am Sonntag gegen Augsburg zur Verfügung stand. Also mit Adam Courchaine, Nick St. Pierre und Kevin Ordendorz. Damit ist die bisher beste Reihe mit Daniel Pietta (sechs Scorerpunkte, drei Tore, drei Vorlagen), Kevin Clark (6, 3, 3) und Adam Courchaine (5, 1, 4) wieder vereint. Sie dürften, wie die erste Reihe Verwey, Driendl, Blank mit der Ausbeute von einem Tor aus den jüngsten beiden Spielen nicht zufrieden gewesen sein.
Besser werden muss unbedingt das Überzahlspiel, das mit 11,76 Prozent Erfolgsquote bisher unter dem Ligadurchschnitt liegt. Zumal das Unterzahlspiel der Straubinger (80,96 Prozent) unterdurchschnittlich ist. Allerdings besitzen die Straubinger in Jason Bacashihua einen ausgezeichneten Goalie.
Nicht nur das Spiel am Mittwoch, die ganze Woche mit drei Spielen (Freitag gegen Köln, Sonntag in München) wird zum Charaktertest. Und wirkliche Entspannung an der Verletzungsfront ist erst nächste Woche zu erwarten. Dann werden Kyle Sonnenburg, Steve Hanusch (beide gingen diese Woche zum ersten Mal aufs Eis) und Francois Methot zurückerwartet. Bei Letztgenanntem steht am Mittwoch um 9 Uhr der letzte Deutschtest an, dann steht einer Einbürgerung nichts mehr im Wege.