Das Straßenbahnderby: Heid lässt die Pinguine hoffen

4:3 – nach einer rasanten Partie nutzt Krefeld im Play-off-Viertelfinale letzte Chance.

Krefeld. Die Krefeld Pinguine bleiben im Play-off-Rennen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Im sechsten Viertelfinalspiel gegen die DEG Metro Stars setzten sich die Krefelder nicht zuletzt eines fulminanten Eröffnungsdrittels mit 4:3 (3:0, 0:1, 1:2) durch, glichen so die Serie zum 3:3 aus und erzwangen vor 7.339 begeisterten Zuschauern eine siebte und entscheidende Begegnung am Donnerstag in Düsseldorf.

Und da werden die Karten wieder völlig neu gemischt. Denn jetzt stehen die Düsseldorfer, die bereits zwei von drei Heimspielen gegen die Pinguine verloren haben, wieder mächtig unter Druck.

Ob die Akteure der DEG geglaubt hatten, die Halbfinalteilnahme sei ihnen schon sicher? Man muss es fast annehmen. Denn die Gäste begannen pomadig, überheblich und leichtsinnig. Und das wurde von den Pinguinen gnadenlos bestraft.

Die Gastgeber wollten mit Macht ihre letzte Chance nutzen, zumindest ein siebtes Spiel in Düsseldorf erzwingen und wirkten dementsprechend motiviert und konzentriert. Und außerdem hatten sie eine Sturmreihe, die zwar auf dem Papier nur die dritte ist, die die DEG-Abwehr aber wohl überhaupt nicht auf dem Zettel hatte und Dienstag allererste Wahl war. Was Serge Payer mit seinen Flügelspielern Daniel Pietta und Roland Verwey vor allem im ersten Drittel aufs Eis zauberten, war schlichtweg genial.

Nach nur 99 Sekunden traf Pietta nach Zuckerpass von Payer zur wichtigen 1:0-Führung. Der übernächste Wechsel dieser Formation brachte durch Verwey - er traf im Nachschuss, nachdem Storr gegen Pietta noch abwehren konnte - das 2:0. Und auch im Powerplay lief es bei der PPV-Reihe.

Piettas Rückpass stocherte Payer dem armen Storr zum 3:0 durch die Beine (18.). Da hatte Gäste-Coach Harold Kreis schon längst seine Auszeit genommen, ändern konnte er am Spiel der DEG indes nichts. Stattdessen hätten die Pinguine zwei, drei weitere Treffer erzielen und die Partie frühzeitig entscheiden müssen.

So gingen sie denn doch mit einem mulmigen Gefühl ins letzte Drittel, nachdem Reid die Gäste in Überzahl und nach Studium der Videoaufzeichnung durch die Referees 50 Sekunden vor Ende des Mittelabschnittes auf 1:3 herangebracht hatte.

Denn da witterte die DEG wieder Morgenluft. Zu Recht, nicht zuletzt dank großzügiger Unterstützung von Dusan Milo, der vor dem 2:3 durch Reimer nur 27 Sekunden nach Drittelbeginn die Scheibe vertändelte und knapp vier Minuten später mit einer Strafzeit Reimers zweiten Treffer im Powerplay begünstigte.

Als Collins wenig später gar das Lattenkreuz traf, schien sich die Partie endgültig zu Gunsten der DEG zu drehen. Doch dann packte Chris Heid den Hammer aus und jagte den Puck zum 4:3 in den Winkel (47.). Diese Führung brachten die Pinguine mit Mann und Maus über die Zeit.