Den Pinguinen fehlt der Biss

Mit mehr Aggressivität und Angriffslust will das Team Freitag Abend Erfolg haben.

Krefeld. Ein Wochenende der Wahrheit, so sieht es auch Pinguine-Trainer Martin Jiranek. "Nach den beiden Spielen in Köln und gegen Frankfurt wissen wir, wo wir stehen." Und - seine Mannschaft soll dann besser da stehen als zuvor. Denn für das Prestige-Duell (Freitag, 19.30 Uhr) bei den Haien und seinem im Knatsch geschiedenen Vorgänger erwartet Jiranek Pavlov mehr von seinem Team, viel mehr. "Unser erstes Spiel gegen die Haie war sehr schwach. Die Leistung ging gar nicht, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Wir wollen und müssen heute etwas zeigen."

Vor allem Angriffslust sollen seine Pinguine zeigen. "Unser Hauptproblem ist die fehlende Aggressivität. Das erste Drittel ist unser Knackpunkt. Wir denken zu viel, dadurch sind wir zu passiv", erklärt der 39-Jährige. Und opfert nun doch lieber taktische Überlegungen zugunsten der simplen Hockey-Grundtugenden wie Härte, Konsequenz, Biss. Lieber durch zu viel Engagement einen Fehler als gar keinen Zweikampf, so Jiranek. Folglich passe Neuzugang Daniel Cespiva (22) auch so gut in den neuen "Lass-Krachen-Kurs". Jiranek: "Der kann das spielen, das weiß ich aus meiner Zeit mit ihm in Nürnberg."

Große Eingewöhnungszeit braucht der gebürtige Duisburger auch nicht in Krefeld, spielte er doch bis zum 15. Lebensjahr im KEV-Nachwuchs (unter anderem mit seinem jetzigen Mannschaftskameraden Daniel Pietta), bevor er zu Mannheim und später Nürnberg wechselte. "Ich bin hier mehr als positiv aufgenommen worden", so Cespiva selber. Und er bekommt das Vertrauen des Trainers. "Er musste immer einspringen, wenn einer der starken Nürnberger Verteidiger ausfiel. Da hat er immer einen sehr guten Job gemacht."

Mit der Rückennummer 49 soll Cespiva nunmehr an der Seite von Routinier Allan Rourke verteidigen. Und seinem Partner Atempausen verschaffen, denn bis auf weiteres will Jiranek bei Überzahl nur die drei ausländischen Verteidiger Rourke, Pavlikovsky und Fahey einsetzen. Zumindest gegen die Tempo-Truppe von Pavlovs Haien dürften Atempausen auch wichtig werden. Denn ein schleppender Vorverkauf deutet an, wie gut ein Erfolg am Freitag für die KEV-Kassen am Sonntag (18.30 Uhr) sein könnte.

Doch Frankfurt ist ein höchst unbequemer Gegner. "Das ist eine erfahrene, schlaue Mannschaft", sagt Jiranek. Was eigentlich bedeutet, das zum Erfolg neben "Lass-Krachen" auch noch Köpfchen benötigt wird. Der Trainer jedenfalls setzt auf die Multitasking-Fähigkeiten seiner Männer. Angesichts schwacher Zuschauerzahlen und wachsender Unzufriedenheit weiß er warum: "Wir müssen uns gut präsentieren für unsere Zuschauer."