Eishockey Wie der letzte aktive Meister-Pinguin dem Nachwuchs des KEV hilft

Als Kapitän des Oberliga-Teams soll Adrian Grygiel sportlich Akzente setzen und zudem die Entwicklung der Mannschaft fördern · Als Kapitän des Oberliga-Teams soll Adrian Grygiel sportlich Akzente setzen und zudem die Entwicklung der Mannschaft fördern.

Das C ist schon auf dem Trikot von Adrian Grygiel gedruckt – nur jetzt nicht mehr bei den Pinguinen, sondern beim KEV.

Foto: DOGDOC

Für Adrian Grygiel schließt sich langsam aber sicher ein Kreis. In der Kabine der Rheinlandhalle zog er sich in seinen jungen Jahren um, bereitete sich auf die Spiele vor. Erst als Jugendspieler, dann bei den Profis. Erinnerungen, die der letzte aktive Meister-Pinguin nie vergessen wird. „Damals dort einzulaufen, bei der Stimmung, das war einfach überragend und ist mit den heutigen Stadien nicht mehr zu vergleichen“, sagt Grygiel, der nun an die Erfolgsstätte zurückkehrt und in der kommenden Saison für das Oberliga-Team des Krefelder EV ’81 auf dem Eis stehen wird.

Seine Verpflichtung ist ein echter Coup, schließlich spielte der 36-Jährige in der vergangenen Saison noch in der DEL 2 und war bei den Eispiraten Crimmitschau einer der torgefährlichsten Spieler der Liga. Der Kapitän erzielte 18 Tore und 18 Vorlagen, hätte sportlich gesehen ohne Probleme weiter in der zweithöchsten deutschen Spielklasse die Schlittschuhe schnüren können.

Grygiel war schnell von
dem Konzept überzeugt

Doch im Herbst seiner aktiven Karriere denkt Grygiel auch an die Zukunft, sagt: „Die Möglichkeit in Crimmitschau zu bleiben war da, aber als ich mich mit den Verantwortlichen des KEV ’81 zusammengesetzt habe, war ich schnell von ihrem Konzept überzeugt.“ Zwar büßt Grygiel mit dem Wechsel in die Oberliga einen Großteil seines Gehaltes ein, doch bei noch ein, vielleicht zwei Jahren als Vollprofi, war es dem Stürmer wichtig, auch abseits des Eises in den Verein eingebunden zu werden. So wird Grygiel als helfende Hand bei den U 7 und U 9-Junioren auf dem Eis stehen und zudem ab Herbst seinen Trainer-Schein machen.

KEV-Sportvorstand Elmar Schmitz sagt: „Adi wird als Helfer mit dabei sein. Er soll reinschnuppern und schauen, ob das was für ihn ist. In erster Linie ist er aber als Spieler hier, denn sein Anreiz ist es immer noch hauptverantwortlich zu spielen.“ Im letzten Jahr zahlte das Oberliga-Team der Krefelder in ihrer ersten Saison oftmals Lehrgeld, in den wichtigen Entscheidungen fehlte es an der nötigen Erfahrung. Grygiel bringt diese mit 921 Spielen in der DEL zweifelsohne mit, wird daher auf Anhieb der neue Kapitän und soll das Team anführen. Schmitz: „Er wird natürlich unser Top-Stürmer auf dem Eis sein und auch in den wichtigen Situationen wie in Über- oder Unterzahl eine tragende Rolle spielen.“

Für Grygiel selber sei der Reiz ohne Zweifel noch da, er meint: „In einer Mannschaft will man immer die bestmögliche Leistung zeigen. Wenn das nicht mehr so wäre, dann würde ich nicht mehr spielen, sondern zu Hause irgendwas anderes machen.“ Neben seiner hohen spielerischen Qualität, soll Grygiel aber vor allem auch die Entwicklung von Talenten wie Luca Hauff, Maciek Rutkowski oder Adam Kiedewicz fördern. „Sie sind alle noch sehr jung und in einem Alter, in dem sie entweder einen Sprung nach vorne oder nach hinten machen können. Da ist es wichtig, dass sie Unterstützung bekommen. Ich war immer ein Vorbild und will das auch weiter sein“, meint Grygiel. Schmitz fügt an: „Jeder, der ihn gesehen hat, weiß wie sehr er das lebt, wie er trainiert ist. Er wird den jungen Leuten wertvolle Tipps geben können, wie man sich mental auf ein Spiel vorbereitet, aber auch wie man sich richtig ernährt, den richtigen Schlafrhythmus. Adi ist in allen Belangen ein Vollprofi.“

Ab dem 16. Oktober soll er dann mit dem „C“ auf der Brust wieder in die Rheinlandhalle einlaufen. Dort, wo vor 20 Jahren alles begann.