Eishockey Defekt in der Rheinlandhalle: Kein Eis für den KEV

West · Erst am 31. August kann die Eisfläche in Betrieb genommen werden. Für den Krefelder EV '81 eine Katastrophe.

Training in der Rheinlandhalle ist erst Ende August möglich.

Foto: Ja/Samla

Krefeld und die Eishallenproblematik. Ein Thema aktueller denn je. Denn wie die Stadt Krefeld vergangene Woche mitteilte, wurden bei Wartungsarbeiten in der Rheinlandhalle „funktions- und sicherheitsrelevante Schäden“ entdeckt. Betroffen sei vor allem ein Defekt in der Ammoniak-Anlage, entsprechende Ersatzteile für die Reparatur wurden laut Stadt umgehend beauftragt. Dennoch verschiebt sich der geplante Betriebsstart der Eishalle vom 10. August auf den 31. August. Um zumindest eine Eisfläche ab dem geplanten Startdatum zur Verfügung zu haben, entschied die Stadt, die Werner-Rittberger-Halle statt am 17. bereits am 10. August in Betrieb zu nehmen. Dennoch: Es ist eine Änderung, die den Eissportvereinen gehörig die Planung vermiest. Eigentlich hatte sowohl der Krefelder EV 81 als auch die beiden Eiskunstlaufvereine EVK und SCK, mit zwei Eisflächen gerechnet. Da aber auch die Yayla-Arena aufgrund des ungewissen Saisonstarts der Profis noch kein Eis hat, fallen besonders für den Eishockey-Nachwuchs so wichtige Eiszeiten weg. Sportvorstand Elmar Schmitz sagt: „Uns war klar, dass so etwas wieder passieren kann. Diese zwei Eishallen sind technisch gesehen eine Zeitbombe, jetzt ist es für uns eine Katastrophe. Die geplanten Trainingszeiten im August hauen vorne und hinten nicht hin.“

Besonders für die U20-Mannschaft, die am 5. September in die neue Saison starten soll, kann von einer optimalen Vorbereitung nicht die Rede sein. Aufgrund der anderweitigen Belegung muss die DNL-Mannschaft mit einer Trainingszeit von 20.30 Uhr bis 22 Uhr vorlieb nehmen, Schmitz: „Das hat mit Leistungssport nichts zu tun und geht so einfach nicht. Auch wenn andere Vereine aufgrund der Corona-Krise vielleicht auch die ein oder anderen Probleme haben werden, gehen wir schon mit einer Hypothek in die Saison.“

Auch auf das Fünf-Sterne-Programm, das vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) zur Nachwuchsförderung betrieben wird, hat die Problematik Auswirkungen. Zuletzt bekam der Standort Krefeld als einer von bundesweit 13 Vereinen fünf Sterne verliehen. Doch durch den Wegfall einer Eisfläche kann der KEV ´81 derzeit nicht die geforderten Eiszeiten gewährleisten. „Das ist ein echtes Problem“, sagt Schmitz. Umso dringlicher sieht auch er die Suche nach einer Lösung mit Zukunft.

Im Raum steht ein neues Sportzentrum mit neuen Eishallen sowie einem anliegenden Schwimmbad. In seiner Sitzung am 23. Juni 2020 hat der Rat die Verwaltung mit der Prüfung des Neubaus am Standort Westparkstraße beauftragt — wie es weitergeht, bleibt offen.