Kampf ums Finale in Wolfsburg

Die Krefeld Pinguine müssen das zweite Pre-Play-off-Duell mit Wolfsburg am Freitag gewinnen. Sonst ist die Saison für sie beendet.

Kampf ums Finale in Wolfsburg
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Es fehlte wahrlich nicht viel, und die Krefeld Pinguine hätten im ersten Auswärtsspiel der Pre-Play-off-Serie gegen die Grizzly Adams Wolfsburg den vielleicht vorentscheidenden ersten Sieg eingefahren. Die Stimmung nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung war bei Daniel Pietta und Co. trotz des bitteren Ausgangs der wohl besten Auswärtspartie des KEV in dieser Saison positiv. „Wir haben ein Spiel verloren, mehr ist nicht passiert. Wir wussten vorher, dass wir unser Heimspiel definitiv gewinnen müssen, und so ist es auch jetzt noch“, sagte Pietta der WZ nach 45 Minuten Eistraining am Donnerstag.

„Wir wissen aber, dass wir in dieser Saison schon ähnlich schwere Situationen gemeistert haben, und das gibt uns Selbstvertrauen“, so Pietta. Und zudem gab es viele gute Aspekte, die den Pinguinen Hoffnung machen dürfen, dass die DEL-Saison 2014/15 nicht am Freitagabend endet. Ein starkes Forechecking, eine jeweils gute Reaktion auf die drei Ausgleichstreffer der Hausherren und eine vor allem physisch einwandfreie Vorstellung kann Trainer Rick Adduono aus der Partie am Mittwochabend mitnehmen.

Zu kritisieren gab es nur wenig. „Trotz des guten Spiels meiner Mannschaft wissen wir, dass wir unbedingt in Überzahl erfolgreich sein müssen, wenn wir am Freitag in der Serie ausgleichen wollen“, sagte Adduono. 17 Sekunden war sein Team in der Verlängerung sogar in doppelter Überzahl, ein Tor sprang nicht heraus. „17 Sekunden reichen nur für einen Angriff, und wenn der Pass von Nick St. Pierre auf Marcel Müller durchkommt, fahren wir vielleicht mit dem Sieg zurück nach Krefeld“, sagte Pietta. Ein starker Felix Brückmann vereitelte dazu weitere gute Einschussmöglichkeiten der Gäste.

„Ich hoffe, dass die Unterstützung der Fans uns im Heimspiel zu diesem einem Tor mehr antreibt, dass wir am Mittwoch nicht geschossen haben“, sagte Adduono. Anders als in Wolfsburg, wo nur rund 1800 Zuschauer — davon etwa 100 aus Krefeld — dem Spiel keine Play-off-Atmosphäre verliehen, wird der König-Palast in der Seidenstadt heute Abend mehr als nur gut gefüllt sein. Rund 6700 Karten haben die Pinguine bereits abgesetzt, und das beeindruckt sogar einen so gestandenen Eishockeyspieler wie Marcel Müller. „Wow, das ist schon sehr gut. Ich hoffe, dass wir uns zusammen mit den Fans ein Finale in Wolfsburg erspielen“, sagte Müller.

Damit es dazu kommt, wird es für die Krefelder heute Abend allerdings wieder wichtig sein, Strafzeiten zu vermeiden. „Und wir müssen die Schüsse von der blauen Linie unbedingt blocken“, fand Trainer Adduono auch noch den letzten Kritikpunkt, den es unbedingt abzustellen gilt, wenn die Pinguine mit aller Macht ein Entscheidungsspiel am Sonntag erzwingen wollen.