Knatsch nach Wiesn-Bummel

Vor dem Augsburg-Spiel sind Pinguine auf dem Oktoberfest gesichtet worden.

<strong>Krefeld. Jiri Ehrenberger hat nach dem ernüchternden Auftritt seiner Mannschaft in Augsburg (0:2) Gewissensbisse. "Vielleicht hatten wir insgesamt zu viel Freizeit, zu viel Ruhe. Vielleicht war alles zu gut. Das Essen, das Hotel. Alles. Nein, nein, das machen wir so nicht noch einmal. Das Maß ist voll." Es sollte die perfekte Vorbereitung werden, mit einer auf Erfolg ausgerichteten Strategie wollten die Krefeld Pinguine mit mindestens einem Sieg von ihrem Viertages-Trip in den Süden Deutschlands zurückkehren. Doch letztlich ist nur ein mickriges Pünktchen herausgekomen, und die Enttäuschung immer noch groß. Zumal die WZ erfuhr, dass der eine oder andere Spieler (die Kanada-Fraktion?) einen Tag vor der Partie in Augsburg auf Einladung eines Bekannten und ehemaliger Angestellter des Vereins seine Freizeit auf der "Wiesn" verbracht hatte. Ob die Maß voll war und Pinguine beim Münchener Oktoberfest zu tief ins Glas geschaut haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Auf jeden Fall waren ein paar Spieler danach zu spät zum Abendbrot erschienen. All das verschwieg der Cheftrainer der Krefeld Pinguine am Donnerstag in der Pressekonferenz geflissentlich, um die Abläufe vor dem Heimspiel gegen den Eishockey-Meister Adler Mannheim am Freitag nicht zu beeinträchtigen - und auch die Klubspitze hielt sich zunächst bedeckt. Erst am frühen Abend gab es dann doch noch eine Presseerklärung der Pinguine, in der die Geschäftsführung zu den Vorfällen Stellung nimmt. Acht Spiele sind vergangen, und die erste Zwischenbilanz Ehrenbergers fällt klar und deutlich aus: "Wir haben drei Punkte zu wenig und alle Reihen noch Luft nach oben." Die brauchen die Krefelder Eishockey-Asse auch heute Abend, wenn sich der amtierende Champion mit all seinen Stars vorstellt. Auf die Chancen angesprochen, den Mannheimern die Flügel zu stutzen, sagte Ehrenberger: "Es ist alles möglich. Wir fangen bei 0:0 an, unsere Chancen sind mithin fifty-fifty. Wir werden uns nicht verstecken und alles daran setzen, unser Publikum zu begeistern."

Hält das Wetter-Hoch bis Freitagabend an, dann dürfte sich der Besuch im Palast in Grenzen halten. Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer: "Ich rechne mit rund 3000 Zuschauern."

Egal, wie das Spiel am Freitag auch ausgehen wird, bei der nächsten Auswärtstour der Pinguine nach Straubing heute in einer Woche (gut 612 Kilometer) reisen die Schwarz-Gelben am Tag an, und des Nachts geht es zurück nach Krefeld - ohne Chance aufs Wiesn-Finale.