Letztes Saisonspiel Pinguine-Fans sind enttäuscht, aber bleiben ihrem Verein treu
Zum letzten Heimspiel der Saison kamen noch einmal viele Zuschauer in die Yayla Arena. Es ist das frühe Ende einer turbulenten Saison.
Schluss, aus und vorbei. Mit dem Heimspiel am Sonntag endete die Saison der Krefeld Pinguine mal wieder verfrüht. Es war ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Auf und vor allem neben dem Eis ging es hoch her, lange Zeit stand sogar die Zukunft des DEL-Standorts in Krefeld auf der Kippe. Mittlerweile ist klar, dass es weiter geht, doch sportlich schauen die Pinguine-Fans auch in diesem Jahr nur zu, wenn die anderen Mannschaften in den Playoffs um den Titel spielen. Es ist die fünfte Saison in Serie ohne Playoff-Hockey - die Anhänger der Krefelder sind sich einig: Das nervt. Es war daher beeindruckend wie viele sich am letzten Spieltag noch einmal auf in die Yayla-Arena gemacht haben, um das letzte Pflichtspiel der Pinguine bis September zu sehen. 4615 Zuschauer feuerten die Krefelder trotz der 1:4-Niederlage gegen Hauptrundensieger München noch einmal an - der Tenor unter den Fans war dabei ebenso verständlich wie auch klar: „Es kann nur besser werden. Es muss einfach besser werden“, sagt Michael Kettmann und meint: „Die Saison hatte einige Höhen und Tiefen. Personell muss einiges ausgetauscht werden.“ Gerhard Jehalke war sich im Hinblick auf die schwierigen Begleitumstände dieses Jahr sicher: „Man hat sich deutlich mehr erhofft. Aufgrund der Querelen im Hintergrund war wahrscheinlich leider nicht mehr drin.“
Emotionale Worte von
Kristian Peters-Lach
Denn der Streit zwischen den Pinguinen und der Energy Consulting Group zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Erst in letzter Konsequenz konnte die Insolvenz abgewendet werden. Die Unsicherheit über die Zukunft betraf auch die Spieler, die dabei stets professionell agierten und betonten sich auf das sportliche Geschäft konzentrieren zu wollen. Doch die Pinguine-Fans haben auch Verständnis mit ihren Spielern: „Es hätte allgemein alles besser laufen können, aber das ganze drumherum hat mit Sicherheit auch die Spieler beeinflusst“, glaubt Kim Grühnke.
Stadionsprecher Kristian Peters-Lach wendete sich in seiner gewohnt emotionalen Art vor dem Spiel noch einmal an das Krefelder Publikum und benutzte dabei immer wieder zwei Worte: Danke und Respekt. „Es war auch für mich eine schwere Saison“, sagte Lach zu der Nordkurve und bedankte sich mit erhobener Stimme für alle Personen, die weiter Leidenschaft, Loyalität und Treue in den Verein stecken. Denn auch wenn es im Pinguine-Umfeld auch viele kritische Stimmen gibt, so sind sich alle einig: „Dem Verein bleibt man einfach treu. Das ist seit 30 Jahren so und dass wir da unten stehen hält uns nicht weg“, sagt Kettmann. Auch Thomas Nilges meint: „Ich bin in erster Linie froh, dass es nächste Saison weitergeht. Man hält einfach die Treue, selbst wenn es in die dritte Liga gehen würde, dann würde ich halt in der Rheinlandhalle stehen.“ Doch das ganze Tohuwabohu hat nicht nur die Eishockey-Fans in Krefeld beschäftigt, sondern schlug auch über die Stadtgrenzen hinaus hohe Wellen.
Auch die Münchener Fans fühlen mit den Krefelder Anhängern
Zum letzten Spieltag der Hauptrunde kamen die Gäste-Fans aus München mit zwei Bussen, wollten damit auch ein Zeichen setzen, wie Christina Gogel erklärt: „Wir haben das Ganze mit Sorge miterlebt, hatten dabei immer Hoffnung, dass es in Krefeld weitergeht. Wir werden hier immer freundlich begrüßt, es wird einem geholfen. Krefelder Fans sind einfach Top.“
Und so werden die Pinguine auch im September wieder an den Start gehen. Welche Mannschaft dann auf dem Eis stehen wird und das Krefelder Trikot trägt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Mit dabei sein werden im jeden Fall die treuen Fans der Krefeld Pinguine.