Zwei Siege in Folge Krefeld Pinguine: Knoten nach zwei Siegen in Folge geplatzt

Auf den Derbysieg gegen Düsseldorf folgte für die Krefeld Pinguine ein Auswärtssieg beim Meister in Mannheim. Grund für die Erfolge war vor allem die Mentalität.

Für die Pinguine wie Laurin Braun (l.) und Jacob Lagacé gab es nicht nur gegen Düsseldorf Grund zur Freude.

Foto: Dirk Jochmann

Vor gut einer Woche stellten die Fans der Krefeld Pinguine die Mentalitätsfrage an die Mannschaft. Das Derby gegen die Düsseldorfer EG war auf allen Ebenen ein richtungsweisendes Spiel. Sportlich lässt sich nach dem Wochenende eines festhalten: Die Krefeld Pinguine können es noch. Nicht nur schlug das Team von Trainer Brandon Reid den Nachbarn aus der Landeshauptstadt in einer ausverkauften Yayla-Arena – am Sonntag legte die Mannschaft mit dem 6:3-Sieg beim strauchelnden Meister aus Mannheim noch einen drauf.

Wie groß die Erleichterung ist, zeigte sich schon nach dem Düsseldorf-Spiel, als die Spieler geradezu aufgelöst und jubelnd in Richtung Kabine strömten. Am Sonntagabend erwartete daheim eine Fülle an Fans den aus Mannheim zurückkehrenden Krefelder Mannschaftsbus und feierte die Spieler an der Arena. Spieler und Fans sind wieder eine Einheit geworden. Die Tugenden, die der Krefelder Eishockeyfan sehen will, setzt die Mannschaft endlich um.

Das Wochenende zeigte, wie wichtig die richtige Einstellung im Profisport sein kann. Taktisch veränderte Reid nicht viel, individuelle Fehler waren ebenso dabei, wie in der Niederlagen-Serie zuvor. Doch aufgegeben hat sich keiner. Schwachstellen wurden durch Willen wieder wettgemacht. Hinzu kam das nötige Glück, das zuvor fehlte. In Mannheim gaben die Krefelder gerade einmal 15 Schüsse ab – Minusrekord in dieser Saison. Paradoxerweise war der Ertrag mit sechs erzielten Toren am höchsten. Reid sagt: „Wir hatten den Willen zum Sieg, haben Schüsse geblockt und vor dem Tor aufgeräumt.“ Während der Mannheimer Trainer Pavel Gross mit der Einstellung seiner Mannschaft haderte und von einer „inakzeptablen Leistung“ sprach, war Reid voll des Lobes: „Wir hatten eine harte Zeit und wenn man so eine Zeit übersteht, dann schweißt das auch zusammen. Das hat man gesehen.“

Ausschlaggebend war auch die gute Arbeit in den Special Teams. Sowohl Freitag als auch Sonntag war die Arbeit in Unterzahl sehr gut. Bis auf den Mannheimer Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 2:6 kassierte man trotz einiger Situationen keinen Treffer mit einem Mann weniger auf dem Eis. Das Powerplay war enorm effektiv. Aus sieben Situationen erzielten die Pinguine in beiden Spielen vier Treffer. Zum Vergleich: Die Ausbeute am Wochenende zuvor lag bei 0 von 13. Die erzielten Tore waren zudem breit verteilt. Insgesamt drei Verteidiger-Tore (Cundari, Bruggisser, Trivellato), auch die Reihen hinter der Top-Reihe waren effektiv. Philipp Kuhnekath traf am Freitag und Sonntag in Mannheim. Dass ausgerechnet jetzt die Länderspielpause kommt, ist ärgerlich. Doch die Pinguine müssen den Aufschwung über den Deutschland-Cup hinaus mitnehmen. Dann könnte die Saison plötzlich doch noch zu einer guten werden.