Krefeld Pinguine Pinguine: Reid hofft auf den Kopf-Effekt

Krefeld · Mit einer anderen Mentalität soll gegen Iserlohn Schluss sein mit der Niederlagenserie für Schwarz-Gelb. Hodgman und Pietta sind fit.

 Pinguine-Trainer Brandon Reid will nach neun Niederlagen in Serie das Eis endlich wieder als Sieger verlassen.

Pinguine-Trainer Brandon Reid will nach neun Niederlagen in Serie das Eis endlich wieder als Sieger verlassen.

Foto: Revierfoto

Wenn die Profis der Krefeld Pinguine Donnerstagabend am Seilersee zur Begegnung bei den Iserlohn Roosters (19:30 Uhr) aus dem Bus steigen, werden sie versuchen, in die Erfolgsspur zurückzufinden und die zehnte Niederlage in Folge zu verhindern. Denn das wäre gleichbedeutend mit einem neuen Negativrekord – in 26 Jahren Zugehörigkeit zur Deutschen Eishockey Liga (DEL) verließen die Schwarz-Gelben noch nie zehn Mal hintereinander das Eis als Verlierer. Die Aufgabe wird nicht leicht, der Seilersee war in den vergangenen Jahren selten eine Reise wert für die Pinguine. Seit Januar 2014 konnten sie nur zwei der elf Spiele im Sauerland gewinnen (Tordifferenz 21:51). Hoffnung macht indes der erste Saisonvergleich, den die Krefelder mit 3:1 für sich entscheiden konnten und bei einer besseren Chancenverwertung wäre ein deutlicherer Sieg möglich gewesen.

„Wir dürfen nicht daran denken, was war. Wir müssen den Fokus auf das Jetzt legen“, sagt Pinguine-Trainer Brandon Reid, der bei seinen Spielern seit dieser Woche eine neue Haltung, eine neue Mentalität erkannt haben will. „Wir müssen die Köpfe der Spieler erreichen. Die Jungs haben nach der Niederlage gegen München gesprochen. Wir hatten Spaß in der Kabine, aber auch ehrliche schonungslose Gespräche“, gibt Reid Einblick in das Innenleben seiner Mannschaft. „Wir sind als Gruppe gewachsen.“ Die Frage sei laut Reid nicht ob sein Team den Turnaround in der Liga schaffe, sondern wann. „Wir sind nicht glücklich mit der aktuellen Situation, aber wir sind jetzt näher dran in den Spielen – wir glauben an uns.“

Zu diesem Glauben soll auch Justin Hodgman beitragen, der am Mittwoch wieder das volle Trainingspensum durchzog und am Donnerstag mit im Bus nach Iserlohn sitzen wird. „Justin Hodgman hat gut gearbeitet“, sagt Reid. „Er wird Kreativität in unsere Offensive bringen. Fast noch wichtiger als die Rückkehr des Kanadiers, ist die Nachricht, dass auch Daniel Pietta am Mittwoch wieder das gesamte Training mitmachen konnte. Zwar soll die Entscheidung, ob Pietta nach seinem verletzungsbedingten Ausfall gegen München gegen Iserlohn im Kader steht, erst am Donnerstagvormittag fallen — doch bereits jetzt scheint klar, dass der Ur-Krefelder mit an Bord sein wird.

Auch Iserlohn startete mit Problemen in die neue Spielzeit

Die fast neuformierte Iserlohner Mannschaft hatte erwartungsgemäß Startprobleme. Vier Siege und acht Niederlagen bedeuten nach dem ersten Saisonviertel Platz zwölf. Am vergangenen Sonntag bewiesen die Roosters Comeback-Qualitäten. Sie holten im letzten Drittel in Wolfsburg einen 0:2-Rückstand auf und unterlagen erst nach Penaltyschießen. Für das Reid-Team wird es vor allem darum gehen, die Anfangsphase im oft hitzigen Eisstadion zu überstehen. In der Offensive sind Schüsse Trumpf. Denn die Sauerländer lassen so viele Distanzschüsse zu, wie kein anderes DEL-Team.

Die Iserlohner reagierten in der vergangenen Woche auf ihre Sturmmisere und verpflichteten mit Alexandre Grenier einen weiteren Angreifer. Neben Torgefahr soll der 1,95 Meter und 91 Kilogramm schwere Angreifer auch die physische Komponente bei den Sauerländern verstärken. Dies bewies er bereits am Sonntag, als er sich einen Faustkampf mit dem Wolfsburger Spencer Machacek lieferte. In der Defensive sind die Roosters dagegen im Soll. Mit Justin Peters haben sie nach Danny Aus den Birken den derzeit statistisch besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten (93,7% Fangquote).