Krefeld Pinguine Kristiansen: Der Bulle aus Stavanger
Der Außenstürmer kommt vom Meister Norwegens und verkörpert die gewünschten Merkmale: Größe, Kraft und Schnelligkeit.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben den norwegischen Nationalspieler Tommy Kristiansen für die neue Saison unter Vertrag genommen. Er ist gemessen an seinem Gardemaß das, was die Pinguine bisher an Qualität und Merkmalen im Team vermissten und nun in der kommenden Spielzeit mit dem Kader-Neubau korrigieren wollen — Größe, Gewicht, Kraft und Schnelligkeit.
Mit den Eckdaten von 189 Zentimeter Körpergröße bringt Kristiansen 102 Kilogramm auf die Waage. Der Außenstürmer bevorzugt eine körperbetonte Spielweise und ist für „schlagende Argumente“ durchaus zu haben. Ein Grund, warum sich Trainer Rick Adduono auf das Kraftpaket aus Norwegen freut: „Tommy ist ein harter, aber fairer Spieler, den man lieber in den eigenen Reihen hat, als gegen ihn spielen zu müssen. Seine physische Präsenz ist eine Eigenschaft, die unserem Team in den letzten beiden Spielzeiten gefehlt hat.“
Kristiansen spiele mannschaftsdienlich, sei zweikampfstark und gehe dorthin, wo es wehtue. Ihn alleine auf seine körperbetonte Spielweise aber zu reduzieren, sei falsch. Adduono: „Er ist läuferisch gut, verfügt über einen guten Schuss und besitzt Torjägerinstinkt. Tommy bringt Siegermentalität in unsere Kabine.“
Tommy Kristiansen wurde in Sarpsborg geboren und bei Sparta ausgebildet. Er nahm an jeweils zwei U-18- und U-20-Weltmeisterschaften teil. In der Spielzeit 2010/11 konnte er mit seinem Heimatverein die norwegische Meisterschaft gewinnen, wurde in dieser Saison auch zum norwegischen Nationalspieler und nahm an seiner ersten A-Weltmeisterschaften teil. Im Nachbarland Schweden wurde man aufgrund dieser Leistungen auf ihn schnell aufmerksam, weshalb er Ende Oktober 2011 in die SHL nach Jönköping zu HV71 wechselte. In Schweden war man mit Kristiansen durchaus zufrieden, wollte ihn langfristig behalten. Aber eher in der Rolle des „tough guys“, weshalb er in den hinteren Reihen zum Einsatz kam und wenig Aussicht auf Eiszeit in Überzahlsituationen hatte. Mit dieser Rolle wollte sich Kristiansen nicht länger begnügen.
Daher kehrte er Ende Dezember 2012 nach Norwegen zurück, wo auch auf seine Qualitäten als Torjäger Wert gelegt wurde und er sein offensives Potenzial voll ausschöpfen konnte. Seitdem hat er vier Meisterschaften in Serie mit den Stavanger Oilers gewonnen.
Matthias Roos, Sportlicher Leiter der Pinguine, sagt über den Zugang: „Wir haben Tommy zuletzt im März zwei Mal spielen sehen und konnten uns von seiner Spielweise und Qualität überzeugen.“ Insgesamt hat Tommy Kristiansen in den letzten vier Jahren in der Hauptrunde 169 Spiele für Stavanger bestritten, 70 Tore erzielt, 65 Vorlagen gegeben, 581 Strafminuten gesammelt und in der Plus-Minus-Statistik einen Wert von plus 102 vorzuweisen.
In den Play-offs hat er weitere 60 Spiele bestritten, in denen er 23 Treffer erzielte und 20 Vorlagen beisteuern konnte. Zudem verbrachte er 186 Minuten auf der Strafbank und erreichte einen Wert von plus 21. Damit hat Kristiansen beeindruckende Zahlen vorzuweisen.
Tommy Kristiansen sagt zu seinem Wechsel ins Ausland zu den Krefeld Pinguinen: „Ich hatte eine tolle Zeit in Stavanger und konnte mein Spiel weiterentwickeln. Es ist immer außergewöhnlich, Meisterschaften zu gewinnen. Dass uns das vier Mal in Serie gelungen ist, macht die Zeit mit den Oilers einmalig. Nun wollte ich eine neue Herausforderung und eine neue Liga kennenlernen. Ich habe viel über Krefeld und die Pinguine gehört, hatte gute Gespräche mit den Verantwortlichen und bin gespannt, was wir nächste Saison erreichen werden.“